AFRIKA - „Durch den Klimawandel können unsere Seminaristen nicht mehr genug anbauen, damit es für die Selbstversorgung reicht“, sorgt sich ein afrikanischer Priester

Montag, 14 Dezember 2009

Rom (Fidesdienst) – „Bis Anfang der 90er Jahre konnten unsere Seminaristen sich größtenteils selbst mit dem versorgen, was sie auf den Feldern anbauten. In den vergangenen Jahren wächst infolge des Klimawandels nicht mehr viel und wir sind von Hilfen von außen abhängig, damit wir überleben können“, so P. Terence Lino Idraku von den „Apostels of Jesus“, dem 1968 in Uganda gegründeten ersten afrikanischen Missionsorden. P. Terence hält sich derzeit zum Studium in Rom auf und war bereits in verschiedenen Priesterseminaren seiner Kongregation tätig. Im Gespräch mit dem Fidesdienst betont er, dass die Ordensregeln das tägliche Gebet, das Studium und die Arbeit vorschreiben. Mit ihrer Arbeit auf den Feldern versorgten die Studenten die Gemeinschaft mit Mais, Kartoffeln, Bohnen… In den vergangenen Jahren habe der Regen jedoch verspätet und sehr heftig eingesetzt, so dass das, was bereits zu spät ausgesät wurde zerstört wurde, und während der immer länger werdenden Trockenzeit mit erhöhten Temperaturen die Keime vertrockneten. Das einzige was noch wachse sei ein wenig Gemüse, das man jedoch von Hand gießen müsse.
Die Ernsthaftigkeit der Lage betreffe jedoch nicht nur eine besondere Region Afrikas, wie P. Terence betont, der berichtet, dass seine Kongregation 5 Kleine Seminar mit rund 800 Schülern hat, von denen sich zwei in Uganda und jeweils eines in Kenia, Tansania und im Sudan befinden. Außerdem besuchen rund 250 Studenten das Philosophat und das Theologat des Ordens und die zwei Noviziate in Kenia und Tansania werden von jeweils 50 Novizen besucht. „Gott sei dank fehlt es uns nicht an Berufungen“, so der Priester, „so dass wir sogar manche Bewerbung ablehnen müssen, weil wir keinen Platz haben“. Außerdem müsse man berücksichtigen, dass sich die Seminare in Konfliktgebieten befinden, wo die Menschen arm sind und Eltern kaum das Schulgeld für das Priesterseminar aufbringen können, weshalb man keine weitere Bezahlung für das Essen einfordern könne. Man müsse die Lehrer bezahlen, die Räumlichkeiten instand halten, Benzin für Generatoren kaufen, wo es keine Stromversorgung gibt….
„Das Problem des Klimawandels ist ein sehr ernstes Problem, das verheerende Auswirkungen auf das Leben der Menschen hat und ganz besonders die Armen trifft“, so P. Terence abschließend. „Alle wissen, dass der Klimawandel nicht nur natürliche Gründe hat, sondern größtenteils vom Handeln des Menschen verursacht wird. Es wäre da doch besser, man würde aufhören, die Produktion von Dingen einzustellen, die das Klima verändert anstatt das Überleben ganzer Völker zu gefährden“, (SL) (Fidesdienst, 14/12/2009)


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