AFRIKA - „AIDS bleibt eine Priorität der Kirche in Afrika, während es auf der Tagesordnung der internationalen Hilfswerke fast verschwunden ist“: Botschaft der afrikanischen Bischöfe zum Welt-AIDS-Tag

Samstag, 28 November 2009

Rom (Fidesdienst) – „Die Kirche steht an erste Stelle, wenn es um die Bekämpfung des HI-Virus in Afrika und die Pflege HIV-Infizierter und aidskranker Menschen geht“, heißt es in der Botschaft zum Welt-AIDS-Tag (1. Dezember) des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM). Die Botschaft, die dem Fidesdienst vorliegt, ist vom Vorsitzenden des SECAM und Erzbischof von Dar Es Salaam (Tansania), Kardinal Polycarp Pengo, unterzeichnet.
„Bei unserer konstanten Präsenz unter den Millionen Afrikanern, die von der Pandemie betroffen sind, sehen wir, wie AIDS weiterhin ganze Völker vernichtet, auch wenn das Problem nicht mir zu den Hauptthemen auf der Tagesordnung der Regierungen und der internationalen Hilfswerke gehört“, so die Bischöfe, das am meisten von der Verbreitung des HI-Virus betroffenen Kontinents. „In einem Moment, in dem das Interesse der offiziellen Organismen schwindet bekräftigen wir, dass unter theologischen Aspekten auch der Leib Christi von AIDS betroffen ist. Deshalb sind wir als Familie Gottes entschlossen, angemessene Antworten zu geben“.
Das SECAM weist auf die dramatische Situation im Zusammenhang hin: „Hilfe ist notwendiger denn je. Das HI-Virus und Aids sind nicht verschwunden. Die Vorstellung, dass Therapien für alle zur Verfügung stehen, ist falsch. Nur ein Drittel derer die solche Therapien brauchen bekommen sie auch und zwei Jahre nach Beginn der Therapie werden davon nur noch 60% behandelt. Auf zwei Menschen, die behandelt werden kommen drei, die sich infizieren.“
Die Pandemie beeinträchtigt Entwicklung und Gerechtigkeit“, heißt es in der Botschaft weiter. „Die weltweite Wirtschaftskrise und die Rezession wirken sich negativ auf die infizierten oder aidskranken Brüder und Schwestern aus. Die Preisanstiege bei den Lebensmitteln und den anderen lebenswichtigen Gütern behindern die Ergebnisse der Therapie, denn die Menschen können sich nicht richtig ernähren und dies ist eine grundlegende Voraussetzung der Therapie. Die Zunahme von Hunger und Verzweiflung lässt auch die Zahl der Menschen steigen, die sich durch Prostitution den Lebensunterhalt verdienen. Jeder Versuch der Bekämpfung von HIV/AIDS, der dies nicht berücksichtigt ist zum Scheitern verurteilt.“
„AIDS ist nicht nur eine Frage der medizinischen Versorgung und Investitionen in die Entwicklung von Medikamenten sind nicht ausreichend. Wie auch Papst Benedikt XVI. betonte, wissen wir, dass das Problem nicht nur durch die Verteilung von Präservativen gelöst werden kann. Nur eine Strategie, die auf der Erziehung zur individuellen Verantwortlichkeit im Rahmen einer moralischen Vision von der menschlichen Sexualität, insbesondere durch die eheliche Treue, basiert, kann einen tatsächlichen Einfluss bei der Prävention dieser Krankheit haben.“, so die Bischöfe abschließend. (LM) (Fidesdienst, 28/11/2009)


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