AFRIKA/SUDAN - Hunderte Leishmaniose-Erkrankungen im Süden des Landes

Samstag, 14 November 2009

Malakal (Fidesdienst) – Hunderte Leishmaniose-Erkrankungen werden aus dem Südsudan gemeldet. Die Infektionskrankheit ist in einigen Teilen der Region endemisch, wo es alle 5 bis 10 Jahre zu einer Epidemie kommt. Allein im Krankenhaus von Malakal wurden bisher seit dem 23. Oktober 70 Patienten behandelt. Am vergangenen Wochenende warteten zahlreiche Patienten im Garten des Krankenhauses auf eine Einlieferung oder Behandlung. Wie aus einer Mitteilung von „Ärzte ohne Grenzen“ hervorgeht wurden allein im Oktober dieses Jahres 107 Menschen behandelt. Im Vergleich dazu waren es im ganzen Jahr 2008 nur 110. Weitere 275 Patienten wurden von einer einheimischen Nichtregierungsorganisation in Old Fangak (Jonglei Statte) betreut.
Wird Leishmaniose rechtzeitig behandelt, kann die tödliche Krankheit in 95% der Fälle mit einer ein- bis viermonatigen Therapie geheilt werden. Im Südsudan, wo rund drei Viertel der Bevölkerung keinen Zugang zum Gesundheitswesen hat, geht es um einen Wettlauf mit der Zeit, wie „Ärzte ohne Grenzen“ betont. Es wird befürchtet, dass die Patienten, die es bis zu einem Krankenhaus schaffen, nur die Spitze des Eisbergs sind. Ohne Behandlung sterben Patienten innerhalb weniger Wochen, wenn ihr Immunsystem bereits angegriffen ist. Die Krankheit beeinträchtigt das Immunsystem und macht die Patienten anfällig für andere Infektionskrankheiten, wie Malaria oder Lungenentzündung. Krankheitssymptome sind Fieber, Durchfall, Erbrechen, Nasenbluten, Vergrößerung der Milz und Leberdysfunktion. (AP) (Fidesdienst, 14/11/2009)


Teilen: