AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Zum ersten Mal in der Geschichte wurden in Cote d’Ivoire drei Bischöfe im Rahmen eines einzigen Gottesdienstes geweiht

Montag, 31 August 2009

Yamaoussoukro (Fidesdienst) – Viele Gläubige nahmen in Yamoussoukro, der Hauptstadt von Cote d’Ivoire, an der Weihe von drei Bischöfen teil: erstmals in der Geschichte des Landes wurden drei Bischöfe am selben Tag geweiht.
Dem Weihegottesdienst stand am Samstag, den 22. August, im Beisein des Apostolischen Nuntius, Erzbischof Ambrose Madtha, der emeritierte Erzbischof von Abidjan, Kardinal Bernard Agré vor, der mit 18 Bischöfen des Landes konzelebrierten. Mit Kardinal Agré und den Bischöfen konzelebrierten auch rund 200 Priester aus allen teilen des Landes und insbesondere aus den Diözesen der drei neuen Bischöfe. Die drei neuen Bischöfe die alle vom Papst am 1. Juli ernannt wurden (vgl. Fidesdienst vom 1. Juli 2009) sind: Bischof Marcellin Yao Kouadio von Yamoussoukro, Bischof Gbaya Boniface Ziri von Abengourou und Bischof Antoine Koné von Odienné.
Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, nahmen an dem feierlichen Gottesdienst auch der Staatschef, Laurent Gbagbo, der Premierminister Guillaume Soro und andere Minister sowie die Gattin des ehemaligen Präsidenten Felix Houphouet-Boigny, sowie zahlreiche Vertreter der staatlichen Behörden und der verschiedenen Konfessionen des Landes teil. Über 10.000 Gläubige waren bei der dreistündigen Weihemesse anwesend.
Im Anschluss an die Verlesung der Ernennungsbulle in lateinischer und Französischer Sprache, die mit lautem Applaus gewürdigt wurde, hieß Kardinal Agré die Weihekandidaten in seiner Predigt im Namen der Kirche willkommen und forderte sie auf, ihre Sendung durch die Ausübung der dreifachen Aufgabe (tria munera) zu erfüllen: sie sollen das Gottesvolk, das ihrer Fürsorge als Hirten anvertraut wurde, heiligen, lehren und leiten. Dabei erinnerte der Kardinal auch daran, wie wichtig es sei, dass der Bischof Diener aller in der Diözese ist, da Jesus selbst gekommen sei um zu dienen und nicht um sich bedienen zu lassen. Der kardinal erinnerte an die grundlegend Prinzipien eines demokratischen Landes – die Achtung der Person und des Gemeinwohls, das Prinzip der Subsidiarität und die Achtung der Solidarität – und forderte die drei neuen Bischöfe auf, diese Prinzipien auch im Bereich der eigenen Sendung umzusetzen. Vor dem Schlusssegen sprach der Kardinal seine Glückwünsche aus und übermittelte dabei auch den Segen des Heiligen Vaters für alle Anwesenden. Sodann dankte er für das Bischofsamt, das den drei neuen Bischöfen im Priesterjahr gewährt wurde. In diesem Zusammenhang forderte er sie auf „Vater“ für die Priester, Ordensleute und Gläubigen zu sein und dabei ein mildes Herz zu haben, wie Jesus Christus, der Oberste Hirte. Außerdem forderte er alle auf ihre Bischöfe zu lieben, für sie zu beten und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Cote d’Ivoire, Erzbischof Joseph Aké Yapo von Gagnoa, hieß die drei neuen Bischöfe herzlich willkommen und wünschte ihnen den Segen des Herrn für ihr künftiges Amt. Die Weihemesse wurde vom staatlichen Fernsehen übertragen und die Zeitungen berichteten auf den Titelseiten über das historische Ereignis in der Geschichte der Kirche in Cote d’Ivoire. (LM) (Fidesdienst, 31/08/2009)


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