AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Auf dem Weg zum „Beginn der ACEAO-Epoche“ als einzige Struktur, in der sich alle Bischofskonferenzen Westafrikas zusammenschließen - Ansprache von Kardinal Ivan Dias, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker

Montag, 9 Februar 2009

Abidjan (Fidesdienst) – Kardinal Ivan Dias, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker besuchte zusammen mit dem Sekretär des Dikasteriums, Erzbischof Robert Sarah, Abidjan in Cote d’Ivoire, wo er vor den im Rahmen der XVII. Versammlung der Regionalen Bischofskonferenz des frankophonen Westlichen Afrikas (CERAO) Bischöfen, die vom 2. bis 8. Februar tagten, eine Ansprache hielt.
Der Kardinal überbrachte den versammelten Bischöfe die „Grüße und die väterlichen Zuneigung seiner Heiligkeit, Papst Benedikt XVI. und dessen Apostolischen Segen sowie die Versicherung des Gedenkens im Gebt für ein erfolgreiches Arbeiten.“
Der Kardinal erinnerte sodann an die Geschichte der Fusion zwischen den beiden Regionalen Bischofskonferenzen Westafrikas, die dazu führt, dass sich die Bischofskonferenz der francophonen Länder (CERAO) mit der Konferenz der anglophonen Länder (AECAWA) zu einer einzigen Regionalen Einrichtung unter der Bezeichnung ACEAO zusammenschließt. „In diesem Zusammenhang möchte ich auch sagen“, so der Kardinal zu Beginn seiner Ansprache, „wie dankbar ich Gott dafür bin, dass ich der Eröffnung dieser letzten Versammlung der Regionalen Bischofskonferenz der francophonen Länder vorstehen darf, die vor nunmehr 45 Jahren, vor fast einem halben Jahrhundert gegründet wurde.“
„Die Archive von Propaganda Fide enthalten unauslöschliche Spuren, davon, dass gerade hier in Anyama zwischen dem 11. und dem 14. Juni 1963 die CERAO gegründet wurde, als die erste Versammlung stattfand, die die Gründerväter damals Plenarkonferenz nannten“. Das Konzil war der Ansicht, dass „die Bischofskonferenzen eine Art Instanz der menschlichen, kulturellen, soziopolitischen Mittlerin der Weltkirche gegenüber den Ortskirchen und Diözesen sein sollten, die der persönlichen pastoralen Fürsorge des Bischofs anvertraut sind“.
Kardinal Dias hob auch den dynamische Charakter hervor, den die Regionale Bischofskonferenz der französischsprachigen Länder Westafrikas im Laufe der 45 Jahre unter Beweis stellte und erinnerte an die wichtige Rolle der „Alten“, von denen viele schon gestorben sind: „die Kardinäle Bernardin Gantin, Paul Zoungrana, Bernard Yago, Hyacinthe Thiandoum und Bischof Luc Sangaré, um nur die wichtigsten zu nennen, die bereits in das Haus des Vaters zurück gekehrt sind“.
Doch, so der Kardinalpräfekt weiter, zeige auch die Generation der Bischöfe, die nachfolgten, „dieselbe Dynamik, dieselbe pastorale Intelligenz, dieselbe Sorge um die missionarische Fruchtbarkeit“, weshalb die Konferenz, „gut strukturiert ist“. Die dritte Generation der vergangenen zwei Jahrzehnte, so der Kardinal, sei zahlreicher und stehe einem Erbe gegenüber, dessen zwei Hauptaspekte sie sich zu Eigen machen müsse: „Zum einen Identifizierung der grundlegenden pastoralen Richtlinien der Diözesen, von denen viele seit etwa 40 Jahren existieren, beziehungsweise die Dynamik der Inkulturation, die erkannt und fortgesetzt werden muss, und zum anderen das Erbe der CERAO, die eine Schule der Ausbildung der gemeinsamen Pastoral ist…“
Damit eine Pastoral auf der Ebene der Diözese funktionieren können „muss sie in die Pastoral der ganzen Bischofskonferenz eingebunden sein“, die wiederum auch die Fragmentierung der Nationen des Kontinents berücksichtigen muss. „Man wird die Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieses zweifachen Erbes bewältigen müssen“ und gleichsam auch die „Herausforderung des Übergangs zur ACEAO“.
Kardinal Dias bekräftigte jedoch auch, dass ein „neues Pfingstfest“ für die Kirchenregion Westafrikas „dank des konkreten und strukturierten Charakters des christlologischen Prinzips der Gründerväter“ möglich war. Diese Prinzipien sollten auch „in der neuen Ära wirken, die euch bevorsteht: die Epoche der ACEAO“. Der zukünftige Weg müsse „ein Weg des Glaubens und der Liebe“ sein, „ganz geprägt von der Präsenz Christi und unter Leitung des Geistes“.
An Herausforderungen, die dem Herz eines Hirten Sorge bereiten, fehle es in Afrika nicht: zum Beispiel „das menschliche, priesterliche, geistliche und moralische Wachstum und die Heiligkeit eurer Priester und des ganzen Gottesvolkes (…). Ich möchte eurer Augenmerk auch auf die Herausforderungen lenken, die durch die Globalisierung von außen auf euch einwirken können.“ Deshalb „erfordert das Ausmaß der Herausforderungen von Hirten wie auch Weitsicht, Erkenntnisfähigkeit und Reflexion“.
Angesichtes des „allgemeinen Phänomens der Krise der Finanz- und Arbeitswelt“, so Kardinal Dias weiter, „müssen wir uns fragen, was der Herr uns mit diesen Ereignissen lehren will“. „Vielleicht möchte er …uns auffordern, die Solidität der geistlichen Grundalgen unserer Christen ernsthaft zu prüfen“, so der Kardinal.
„Als Erbauer der geistlichen Wohnung unserer Völker, müssen wir deshalb richtig erkennen, was der Geist seiner Kirche heute sagt und die Zeichen der Zeit lesen, die unter den Bildschirmen der Börsen in aller Welt geschrieben stehen“, betonte der Kardinal abschließend, der die Bischöfe aufforderte, stets wachsam zu sein und allen Teilnehmern eine fruchtbare Versammlung wünschte, wobei er seine Begleitung im Gebet versicherte. (JM) (Fidesdienst, 09/02/2009 – 65 Zeilen, 736 Worte)


Teilen: