AFRIKA/COTE D’IVOIRE - KAPUZINER MISSIONARE IM KAMPF GEGEN DEN ERREGER DER BURULI-HAUTULZERATION, DIE NEUE LEPRAKRANKHEIT AFRIKAS

Dienstag, 10 Juni 2003

Zouan-Hounien (Fidesdienst) – Die in Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) tätigen Kapuziner Missionare versuchen ihr durch den Bürgerkrieg zerstörte Krankenhaus wieder aufzubauen, in tausende Patienten behandelt wurden, die an der chronischen Buruli-Hautulzeration erkrankt waren. Es handelt sich dabei um eine Tropenkrankheit, die die Haut befällt und sehr schlecht abheilt und eine typische Hyperpigmentierung des Randsaums aufweist. Vor dem Bürgerkrieg funktionierte das Krankenhaus der Kapuziner mit zwei Operationssälen, Krankenzimmern, einen Speiseraum und mehreren Behandlungszimmern. Infolge der Wirren des Bürgerkriegs mussten die Mönche die Mission verlassen und die rund 100 Kinder, die sich zu Behandlung im Krankenhaus aufhielten, wurden in das rund 800 Kilometer entfernte Angré, einem Vorort der Landeshauptstadt verlegt, wo ein Kloster des Ordens vorübergehend in ein Krankenhaus umgewandelt wurde. Jeden Tag werden dort hunderte von Kindern und Erwachsenen behandelt, für die keine staatlichen Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung stehen. Gegenwärtig werden rund vierzig zum Teil schwer erkrankte Patienten stationär behandelt, bei denen es sich vorwiegend um Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 16 Jahren handelt; zum Teil werden Patienten von Krankenschwestern zu Hause gepflegt. Freiwillige Helfer, Ärzte, Schwestern und Priester versuchen durch ihr intensives Engagement diese zu Bekämpfen, die eigentlich nicht therapierbar ist und meistens nur durch Operation und Hauttransplantation geheilt werden kann. Auf den Eingriff folgt eine lange und schmerzhafte Nachbehandlung, die aus täglicher Wundreinigung und Einnahme von Antibiotika besteht. Die befallenen Stellen heilen nur sehr langsam und oft kommt es zu Narbenkontrakturen. Trotzdem hofft der Leiter des Zentrums, Pater Marcantonio Pirovano, auf bessere Heilungsmöglichkeiten: sein Zentrum arbeitet derzeit an einer experimentellen Heilungsmethode mit Tonerde. Die Behandlung mit Tonerde ist schmerzlos und es gelingt in den meisten Fällen die Wunden zu reinigen und eine spätere Behinderung zu vermeiden. Diese Therapie könnte nach korrekter Anweisung von den Patienten auch zu Hause durchgeführt werden. Ein weiterer Vorteil sind die geringen Kosten.
(AP) (Fidesdienst 10/6/2003 – 28 Zeilen, 307 Worte)

HINTERGRUND: DAS ALS ERREGER DES BURULI-ULKUS GELTENDE MYKROBAKTERIUM ULCERANS

Das Buruli-Ulkus wird von einem Bakterium verursacht, das eine chronisch Hautulzeration an Armen, Händen, Beinen, Füßen sowie an Bauch und Rücken verursacht. In manchen Fällen sind auch Kopf und Augen befallen. Die Tropenkrankheit zersetzt Haut und Fleisch und dringt oft bis zum Knochen vor, was oft die Amputation von Gliedmaßen notwendig macht oder bleibende Behinderungen hinterlässt. In der Regel leben Erkrankte in der Nähe von sumpfigen Gebieten, z. B, an langsam fließenden Flüssen. Die Krankheit ist wesentlich häufiger bei Kindern als bei Erwachsenen zu beobachten. Sie ist verschiedenen afrikanischen Ländern, aber auch in Asien und in einigen Gebieten Lateinamerikas verbreitet. In Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) wird die Zahl der Erkrankten auf mindestens zehntausend geschätzt.
(Fidesdienst 10/6/2003 – 12 Zeilen, 122 Worte)


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