Accra (Fides) - „Wir laden den Präsidenten ein, seine Zustimmung zu diesem Gesetz zu geben, von dem wir glauben, dass es im Einklang mit den moralischen Überzeugungen fast aller Ghanaer steht“. Die ghanaischen Bischöfe fordern Präsident Nana Addo Dankwa Akufo-Addo auf, das „Human Sexual Rights and Family Values Bill“, zu verabschieden, das „sexuelle Menschenrechte und Familienwerte für Ghanaer garantieren“ soll. Das umstrittene Anti-LGBTQ+-Gesetz wurde am 28. Februar 2014 vom Parlament verabschiedet und wird nach der Unterzeichnung durch das Staatsoberhaupt in Kraft treten. Das Gesetz sieht eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren für Menschen vor, die sich als LGBTQ+ bezeichnen. Der Präsident betont unterdessen, er warte auf zwei Urteile des Obersten Gerichtshofs, der entscheiden muss, ob das Gesetz mit der Verfassung in Einklang steht.
„Wir sehen keine Rechtfertigung für die Verzögerung des Präsidenten in dieser Angelegenheit“, so die Bischöfe in ihrer Erklärung zum Abschluss ihrer jährlichen Vollversammlung, die vom 8. bis 16. November im Bildungszentrum „Papst Johannes Paul II.“ in Ofoase Kokoben in der Diözese Obuasi in der Region Ashanti stattfand.
„Die für die Verzögerung angeführten Gründe betrachten wir als bloße Ausreden. Dies ist kein Aufruf zur Diskriminierung, sondern zur Bewahrung unseres moralischen Gefüges und zum Schutz der traditionellen Ehe und Familie als Fundament unserer Gesellschaft“, bekräftigt die Bischofskonferenz.
Die gesetzgeberische Maßnahme hat in Ghana eine heftige Debatte zwischen den Befürwortern (neben der katholischen Kirche die meisten religiösen Gruppierungen des Landes sowie das „National House of Chiefs“) und den Gegnern, wie z. B. den Bürgerrechtsorganisationen, ausgelöst. In einem Vermerk vom 28. Februar erklärte das US-Außenministerium, es sei „zutiefst beunruhigt“ über die Verabschiedung des Gesetzes durch das ghanaische Parlament.
(L.M.) (Fides 18/11/2024)