Rajarshi Mitra - Wiki Commons
Neu Delhi (Fides) - „Die Situation der indischen Bauern ist verheerend. Die unmenschliche Behandlung, die ihnen in diesem Land zuteil wird, führt zu Beunruhigung und einem Gefühl der Hilflosigkeit“, so der Jose Kavi, ein katholischer Journalist und Analyst, in einem Kommentar zu den neuen Protesten der Bauern in Punjab, Haryana und Uttar Pradesh, die erneut mit über 200 Verbänden auf die Straße gingen und sich erneut in Richtung der Hauptstadt Neu Delhi auf den Weg machten.
Die Sorgen und Ängste der indischen Bauern sind nicht neu: 2020 protestierten die Landwirte gegen drei Agrargesetze, die die Produktion durch die Begünstigung multinationaler Konzerne gedrosselt hätten. Nach einem Jahr der Proteste wurden diese Gesetze im Jahr 2021 aufgehoben (vgl. Fides 20/11/2021). Nun tragen Indiens Bauern, etwa 700 Millionen Menschen, die das Rückgrat des Landes bilden, erneut eine Reihe von bisher unbeantworteten Forderungen an die Politiker heran: die Streichung von Agrarkrediten, ein Rentensystem für Landwirte und Arbeiter, ein Stopp der Erhöhung der Strompreise. Sie fordern außerdem, dass die Regierung die Anklagen wegen der Gewalttaten im Jahr 2021 fallen lässt und eine Entschädigung für die Familien der rund 700 Landwirte vorsieht, die während früherer Bauernproteste in den Jahren 2020-21 ums Leben gekommen sind. Zu den Forderungen der Gewerkschaften höhere Entschädigung für Grundstücke, die von den Behörden für öffentliche oder private Bauvorhaben erworben wurden. Die Proteste waren wieder aufgeflammt, nachdem die Regierung diese Forderungen bei einem Treffen mit Bauernverbänden im vergangenen Februar abgelehnt hatte.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Bauern die Bürger unseres Landes sind. Als verantwortungsbewusste Bürger müssen wir unsere Solidarität mit den Bauern zum Ausdruck bringen, um ihre Würde zu schützen. Die katholische Gemeinschaft Indiens hat sich mit ihren verschiedenen Einrichtungen stets für das Leben der Landwirte eingesetzt, die oft zu den Ärmsten der Gesellschaft gehören: Diese Unterstützung bedeutet die Förderung von Gerechtigkeit, sozialer Gleichheit und einer nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft unseres Landes“, so Kavi.
(PA) (Fides 7/12/2024)