Accra (Agenzia Fides) - „Wenn sich eine Partei sagt: ‚Ich will keinen Frieden‘, dann verdient sie es nicht, gewählt zu werden. Es liegt also in ihrem Interesse, dass sie dieses Friedensabkommen unterzeichnet und akzeptiert“, hatte der Vorsitzende der ghanaischen Bischofskonferenz und Bischof von Sunyani, Mathew Kwasi Gyamfi, am Vorabend der Unterzeichnung des „Friedenspakts“ (Presidential Election Peace Pact) für die Präsidentschaftswahlen am kommenden 7. Dezember gesagt.
Der Friedenspakt für die Präsidentschaftswahlen wurde bereits am 28. November von den 12 Präsidentschaftskandidaten unterzeichnet. Mit dieser Vereinbarung verpflichten sich die Kandidaten, während und nach den Wahlen Frieden und Stabilität zu wahren und ihre Kampagnen so zu führen, dass die nationale Einheit und Stabilität gewahrt bleiben.
Auch der ehemalige Präsident John Mahama, Kandidat des National Democratic Congress (NDC), hat den Pakt trotz seiner früheren Vorbehalte gegen die Initiative unterzeichnet. Schlüsselpersonen der Regierung wie Präsident Nana Addo Dankwa Akufo-Addo (der nicht kandidieren kann, da er sich am Ende seiner zweiten Amtszeit befindet), der Generalinspekteur der Polizei, der Oberste Richter des Obersten Gerichtshofs, der nationale Sicherheitskoordinator und der Generalstaatsanwalt haben ebenfalls unterschrieben.
Der Friedenspakt wurde vom National Peace Council (NPC) und dem Institute für Democratic Governance (IDEG) auf den Weg gebracht. Ersterer ist ein durch ein nationales Gesetz eingerichtetes Gremium, dessen Rat aus dreizehn vom Präsidenten ernannten Persönlichkeiten besteht, zu denen auch der Bischof von Ho, Emmanuel Kofi Fianu, gehört. Zu seinen Aufgaben gehören Konfliktprävention und -lösung.
Das IDEG ist eine private Einrichtung, die im Jahr 2000 in Ghana gegründet wurde, um zur „Schaffung einer gerechten und freien Gesellschaft“ beizutragen.
In ihrer Adventsbotschaft fordern die ghanaischen Bischöfe unterdessen die die Katholiken des Landes auf, „sich verantwortungsbewusst am Wahlprozess zu beteiligen, sich von den Werten des Evangeliums leiten zu lassen und an den Wahlen nicht nur als Wähler, sondern auch als aktive Bürger teilzunehmen, die zum Gemeinwohl der Nation beitragen“. Die Bischöfe rufen auch dazu auf, sich „nicht von spaltender Rhetorik oder leeren Versprechungen beeinflussen zu lassen, sondern Kandidaten zu unterstützen, die sich für das Wohl aller einsetzen, insbesondere der Armen, Ausgegrenzten und Schwachen“.
„Wir sind wachsam, um sicherzustellen, dass die Wahlen frei, fair und friedlich verlaufen. Bei allem, was wir in dieser Wahlperiode tun, sollten wir sicherstellen, dass wir unser geliebtes Land Ghana über unsere politischen Interessen und Ambitionen stellen, damit in Ghana vor, während und nach den Wahlen wahrer Frieden herrscht“, heißt es abschließend.
Wirtschaftspolitische Themen stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Wahlkampfes in einem Land, in dem die Inflation nach ihrem Höchststand von 54,1 Prozent im Jahr 2022 weiterhin hoch ist. Die beiden wichtigsten Kandidaten sind der derzeitige Vizepräsident Mahamudu Bawumia, Kandidat der New Patriotic Party, und John Mahama von der NDC.
(L.M.) (Fides 4/12/2024)