AFRIKA/SÜDAFRIKA - Kardinal Napier: “Wir dürfen nicht zu neuen Formen der Rassendiskriminierung zurückkehren"

Mittwoch, 7 Mai 2014

Johannesburg (Fides) – Über 25,3 Millionen Südafrikaner sollen am heutigen 7. Mai ein neues Parlament wählen. Am 21. Mai wählen dann die Abgeordneten einen neuen Präsidenten. Bei der Präsidentschaftswahl gilt der scheidende Präsident, Jacob Zuma von der African National Party (ANC) als Favorit.
Bei der öffentlichen Debatte während der Wahlkampagne stand vor allem auch die Korruption der Führungskräfte des Landes im Mittelpunkt, ein Problem, dass der Erzbischof von Durban, Kardinal Wilfrid Napier vor kurzem auch in einem Interview mit dem Fidesdienst (vgl. Fides 2/5/2014) anprangerte. Im Gespräch mit dem Fidesdienst hatte der Kardinal auch an die Fortschritte, erinnert, die während der vergangenen 20 Jahre auf dem weg zu mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft und bei der Überwindung der Rassendiskriminierung der Vergangenheit gemacht wurden. In einem von der Zeitung der südafrikanischen Bischöfe “The Southern Cross” veröffentlichten Artikel, äußert sich Kardinal Napier nun besorgt im Hinblick auf einige neue Gesetze, darunter “Affirmative Action”, “Black Economic Empowerment”, “Broad-Based Black Economic Empowerment”, die erneut zur einer Klassifizierung der Bürger auf der Grundlage der Hautfarbe führen könnten und vor allem auch jüngere Jahrgänge betreffen, die nach 1994 geboren wurden und die Apartheid nicht kennen.
Der Kardinal kritisiert auch die Abschaffung der so genannten Sondereinheiten der Polizei namens “Scorpion”, die mit Ermittlungen in Korruptionsfällen beauftragt waren. Außerdem erinnern in einige Sicherheitsgesetz (die angeblich der Terrorismusbekämpfung dienen sollen) an Gesetze aus der Zeit der Apartheid. Einige dieser Gesetze schränkten zum Beispiel die Pressefreiheit ein. (L.M.) (Agenzia Fides 7/5/2014)


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