AFRIKA/SÜDAFRIKA - Migrantenseelsorge: “Der heilige Giovanni Battista Scalabrini zeige uns den Weg”

Freitag, 2 Juni 2023 bischöfe   migranten  

Johannesburg (Fides) - "Der heilige Giovanni Battista Scalabrini ist ein großes Vorbild für uns, an das wir uns im Gebet wenden können, denn er hat das erfahren, was wir als Kirche mit Migranten und Flüchtlingen in Südafrika erleben", sagte Bischof Joseph Mary Kizito von Aliwal, der für die Migrantenpastoral der Südafrikanischen Katholischen Bischofskonferenz (SACBC) verantwortlich ist, in seiner Botschaft zum ersten Fest des heiligen Johannes Baptist Scalabrini am gestrigen Donnerstag, 1. Juni.
"Der heilige Scalabrini setzte sich für die Rechte von Migranten ein. Deshalb sind wir heute so dankbar, dass wir einen Schutzpatron der Migranten haben, der für uns Fürsprache einlegen kann... einen Anwalt der Armen", so Bischof Kizito, der das Volk Gottes dazu aufrief, "in die Fußstapfen des Heiligen Scalabrini zu treten und ein Ende der Fremdenfeindlichkeit zu fordern. Giovanni Scalabrini hatte eine große Vision für eine bessere Welt, er wollte die Welt als ein globales Dorf sehen, zu dem alle Menschen gehören".
Bischof Kizito wies in diesem Zusammenhang auch auf die Notlage von Kindern ohne Papiere hin. Obwohl die Diözese in der Vergangenheit Hunderten von Minderjährigen ohne Papiere geholfen habe, so der Bischof von Aliwal, müsse die Diözese noch "vielen staatenlosen Minderjährigen" helfen.
"Wir haben einige Fortschritte in der Frage der Kinder ohne Papiere gemacht, aber wir stehen vor neuen Herausforderungen, vor allem bei den Schülern der Oberstufe, die immer noch keine Papiere haben. Viele von ihnen haben noch kein Dokument erhalten, das es ihnen erlauben würde, ihr Abitur zu machen. Das ist also die Herausforderung, vor der wir stehen", so der Bischof zu den konkreten Problemen.
Im Rahmen eines Studienseminars begegneten Vertreter der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Bischofskonferenz von Lesotho und des südafrikanischen und des lesothischen Innenministeriums auch Migranten (Menschen, die im Grenzgebiet zwischen Lesotho und Südafrika leben) aus der Diözese Aliwal.
Nach Angaben von Bischof Kizito nahmen mehr als 500 Bürger Lesothos an dem Seminar für Migranten, Flüchtlinge und Staatenlose teil. "Lesotho ist unser Nachbarland. Wir wollten die Einheit der Familien betonen, aber sie haben das Problem der Kinder, die keine Geburtsurkunden haben und nicht zur Schule gehen können", fügte er hinzu.
Künftig wollen sich die Delegationen der Innenministerien Südafrikas und Lesothos darum bemühen, in Südafrika lebenden Migranten ohne Papiere bei der Legalisierung ihres Status zu helfen. "Es gibt bereits Gespräche und eine Überprüfung des binationalen Abkommens, um die Freizügigkeit von Migranten, die in Südafrika arbeiten und studieren, sowie von Grenzgängern, die täglich zwischen den beiden Ländern pendeln, zu erleichtern", erklärte Bischof Kizito, der kürzlich auf einem Seminar der IMBISA (Interregionales Treffen der Bischöfe des südlichen Afrikas, in dem die Bischöfe von Angola, Botswana, Eswatini, Lesotho, Mosambik, Namibia, São Tomé und Príncipe, Südafrika und Simbabwe vertreten sind) den Menschenhandel als "skandalöses Geschäft" bezeichnet hatte.
(L.M.) (Fides 2/6/2023)


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