AMERIKA/BRASILIEN - V. Generalkonferenz von Aparecida - Beiträge der Vorsitzenden der Bischofskonferenzen: „Wir dürfen nicht warten, dass die Gläubigen zu uns kommen, sondern wir müssen hinausgehen in die neuen Missionen und alle dazu einladen, die Familie Gottes zu bilden“

Mittwoch, 16 Mai 2007

Aparecida (Fidesdienst) - Auf dem Programm der Arbeiten der Fünften Generalkonferenz der Bischöfe von Lateinamerika und der Karibik stehen zu Beginn die Beiträge der Vorsitzenden der Bischofskonferenzen und der Vertreter der Römischen Kurie. Es folgt eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
Der Vorsitzende der Chilenischen Bischofskonferenz, Bischof Gonzalo Duarte Garcia von Valparaiso betont in seinem Beitrag, dass es angesichts der zahlreichen Zeichen der Verzweiflung in seinem Land, notwendig und unverzichtbar sei, „sich mutig einer Gewissensprüfung zu stellen, was die Treue zum Evangelium, zu den Verpflichtungen und zu den Richtlinien der vergangenen Konferenzen der Bischöfe von Lateinamerika und der Karibik anbelangt … damit wir im Licht des Evangeliums unseren Lebensstil und unsere Vorgehensweise, so wie die Inhalte und die Pädagogik unserer Seelsorge neu überdenken“.
Der Vorsitzenden der Peruanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Hector Miguel Carbrejos Vidarte, wies darauf hin, dass „das katholische Erbe“ auf dem lateinamerikanischen Kontinent „nicht auf einen Schlag und für immer erlangt wurde“ sondern „der Erosion durch Inkonsequenz und manchmal auch der Müdigkeit und des Mangels an Glauben derer, die berufen sind, ihn zu leben und zu verkünden. Die Kirche darf auf ihrem fortwährenden Weg der Umkehr zu Gott und der Läuterung und Erneuerung nicht innehalten“. Dieses Erbe ist nach Ansicht von Erzbischof Cabrejos „ein Aufruf an unser Gewissen als Menschen und Christen, wenn wir die großen Herausforderungen im Auge haben, die Lateinamerika und konkret auch Peru betreffen“, sie zum Beispiel, wie Armut, Sekten, Gewalt, Mangel an konkretem Engagement. Angesichts dieser Tatsachen erinnert der Vorsitzende der Peruanischen Bischofskonferenz daran, dass „es dringend notwendig ist, unsere Gläubigen zur Lektüre des und zur Meditation über das Wort Gottes anzuregen, sie zur Teilnahme am eucharistischen Leben zu erziehen, die Katechese wieder aufzunehmen und sich für die Förderung der Berufungen und die Familienpastoral einzusetzen…Wir dürfen nicht warten, dass die Gläubigen zu uns kommen, sondern wir müssen hinausgehen in die neuen Missionen und alle dazu einladen, die Familie Gottes zu bilden“.
Der Vorsitzende der Urugayanischen Bischofskonferenz, Bischof Carlos Maria Collazzi von Mercedes, wies darauf hin, dass von dieser Konferenz Optionen für die Pastoral hervorgehen, die „vor allem den Prozess der christlichen Initiation fördern, die Getauften diese wieder neu entdecken lassen, die einer Neuevangelisierung bedürfen, und uns mit Eifer zur Verkündigung des Kerigma anspornen … es soll auf die Verkündigung der Evangelisierung bestanden werden und wir müssen klären, was wir unter ‚Mission’ verstehen, wobei vor allem den Jugendlichen, den Frauen, den Indios und den Afroamerikanern ein besonderes Augenmerk gewidmet werden soll.“
Der Vorsitzende der Argentinischen Bischofskonferenz, Kardinal Jorge Mario Bergoglio JS, Erzbischof von Buenos Aires, betonte, dass „die katholische Tradition unseres Landes heute der Herausforderung des religiösen Pluralismus und der Verbreitung religiöser Bewegungen gegenübersteht“ und erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass „die Tatsache, dass ein Teil der Getauften des Landes die eigene Zugehörigkeit der Kirche nicht mehr bewusst lebt, in vielen Fällen auf eine oberflächliche Evangelisierung zurückzuführen ist.“
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Guatemala, Erzbischof Alvaro Ramazzini Imeri, erläuterte die Lage in seinem Lande und erinnerte dabei auch an die wichtigsten Probleme des Kontinents, wobei er sich die Frage stallte: wie können wir unsere Verantwortung gegenüber Gott am besten wahrnehmen? Was können wir tun, damit der spirituelle und pastorale Dynamismus, der von Rio de Janeiro ausging lebendig bleibt, und wir die Sondersynode der Bischöfe für Amerika nicht vergessen?
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz von El Salvador, Erzbischof Fernando Saenz Lacalle, fasste die Erwartungen der Bischöfe an die Konferenz wie folgt zusammen: „Die pilgernde Kirche in Slavador soll zu einer Gemeinschaft der Jünger und Missionare werden, die das Reich Christi in der Gesellschaft gegenwärtig macht und allen Menschen die Mittel anbietet, um das ewige Heil zu erreichen“. Unter den Prioritäten nannte er in diesem Zusammenhang das Gebet, den Sonntagsgottesdienst, das Hören des Wortes. Außerdem betonte er die Bedeutung der Unterstützung der Förderung der Pastoralarbeiter in den Pfarreien und Vikariaten.
Der Vorsitzende der Dominikanischen Republik, Erzbischof Ramon Benito De La Rosa e Carpio erinnerte an die Erwartungen seiner Bischofskonferenz: die Erarbeitung von Diözesanprogrammen mit dem Schwerpunkt Jüngerschaft und Mission, die Definition eines Profils für das Priesteramt, Richtlinien für Ausbildung von Seminaristen und die Konsolidierung der Option für die Armen. (RG) (Fidesdienst, 16/05/2007 - 63 Zeilen, 715 Worte)


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