AMERIKA/BOLIVIEN - Botschaft der Hoffnung der bolivianischen Bischöfe zum Abschluss ihrer Vollversammlung: „Es hat eine Zeit des Wandels und eine neue Etappe unserer Geschichte begonnen“

Donnerstag, 16 November 2006

Cochabamba (Fidesdienst) - Die Bischöfe Boliviens, haben zum Abschluss ihrer 83. Vollversammlung, die vom 10. bis 15. November in Cochabamba stattfand, eine Botschaft an das Gottesvolk mit dem Titel „Jünger und Missionare Jesu Christi, damit unsre Länder in ihm das Leben haben“. Insbesondere erinnern die Bischöfe an die bevorstehende V. Generalkonferenz des CELAM, die im Mai 2007 in Aparecida (Brasilien) stattfinden wird und betonten dabei, dass „Junger Jesus sein bedeutet, den Wert des Lebens, der Gerechtigkeit, der Gerechtigkeit und des Gemeinwohls als eine Aufgabe zu betrachten“. In diesem Zusammenhang danken die Bischöfe allen Gemeinden für die Mitarbeit bei der Vorbereitung des Dokuments der Teilnahme.
Sodann befassen sich die Bischöfe mit der allgemeinen Lage des Landes, damit „das Gewissen der Gläubigen im Licht des Wortes Gottes auf Themen gelenkt werden kann, die das menschliche Leben, die Menschenwürde, den Frieden und das Wohl aller betreffen.“ Die Bischöfe stellen fest, dass „eine Zeit des Wandels und eine neue Etappe unserer Geschichte begonnen hat“, eine Etappe zu der auch die Kirche beitragen möchte, im Bewusstsein, dass „kein politisches Projekt sich mit dem Reich Gottes identifizieren lässt und dass es Aufgabe der Christen ist, alles zu unterstützen und zu fördern, was der Gerechtigkeit und der Wahrheit dienlich ist, und dass es unsere Pflicht ist, zu jeder Zeit und an allen Orten zu evangelisieren, damit der Plan Gottes zu seiner Fülle gelangt.“ Was die verfassungsgebende Versammlung anbelangt, so vertrauen die Bischöfe darauf, dass „der Dialog und die Übereinstimmung den Arbeitsgeist der Versammlung kennzeichnen“. „Es ist notwendig“, heißt es in der Botschaft weiter, „dass die neue Verfassung die menschlichen und christlichen Grundsätze und Werte anerkennt, die das Leben unseres Landes geformt haben und weiterhin im Herzen des Landes lebendig sind“. Deshalb appellieren sie an alle mit der Bitte um eine „Dynamik des Dialogs zwischen Ländern, politischen Kräften, Setkoren der Gesellschaft, Regionen und Kulturen“ und um „die Förderung der Transparenz und der Wahrheit, die uns befreiten und die die Kultur der Lüge überwindet, die sich in unserem gesellschaftlichen Zusammenleben ausgebreitet hat.“
Auch mit dem Thema Familie befassen sich die Bischöfe, da im Hinblick auf die Verschlechterung der Situation der Familie, die im Zusammenhang mit verschiedenen Gründen, wie Hedonismus, Armut, Arbeitslosigkeit, Gewalt, Auswanderung vieler Bolivianer zu einer Spaltung in den Familien führt. Deshalb ist es „angelegen, dass wir die Würde dieser Keimzelle und Grundlage der Gesellschaft betonten, die Quelle des Lebens und der Liebe ist“. Was das Bildungswesen anbelangt, so bekräftigen die Bischöfe, dass diese „Aufgabe aller ist und allen zugänglich sein muss, und dass es sich dabei um eine Hinführung zu den grundlegenden Werten des Menschen handeln sollte: Freiheit, Religiosität und gesellschaftliche Mitverantwortung“. Ein weiteres Thema, das den Bischöfen am Herzen liegt, ist die Landfrage: „Es handelt sich um ethische und christliche Prinzipien, wenn es um die gerechte Verteilung des Landes geht, das Gott für alle geschaffen hat, damit es Quelle des Reichtums und der Ernährung für allem Menschen sein möge“. Deshalb sollte jeder Missbrauch korrigiert werden und „alle die Möglichkeit haben, die Erde zu bewirtschaften, auf ihr zu Leben und dabei die Gesetze der Natur zu respektieren“.
Abschließend erinnern die Bischöfe daran, dass im Land weiterhin schwerwiegende Probleme existieren und erwähnen in diesem Zusammenhang: Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, Drogenhandel, Diebstähle, Morde, allgemeinen Kriminalität… Dies alles sei vor allem auf den Verlust ethischer und sittlicher Werte und der Achtung für die Menschenwürde zurückzuführen. „Mit anderen Worten, auf unsere Entfernung vom Gott des Lebens“, so die Bischöfe. Deshalb fordern die Bischöfe alle auf, „unsere Würde wieder zu schätzen und damit die Schwierigkeiten der jüngsten Vergangenheit zu überwinden, indem die menschlichen und christlichen Werte wieder zu würdigen, die die besten Zeiten unserer Vergangenheit gekennzeichnet haben.“ Abschließend bitten die Bischöfe um die Fürsprache der Jungfrau Maria, damit der Herr „unserem Land einen neuen Frieden schenken möge, der auf Wahrheit, Gerechtigkeit, aktive Solidarität und Freiheit gründet“. (RG) (Fidesdienst, 16/11/2006 - 53 Zeilen, 655 Worte)


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