ASIEN/PAKISTAN - Versuchter Mord an einem presbyterianischen Pastor

Montag, 22 September 2025 religiöse minderheiten   gewalt  

Peace Committee of Pakistan

Islamabad (Fides) – Der presbyterianische Pastor Kamran Naz, der gestern, am 21. September, im Stadtteil Iqbal Town in Islamabad durch Schüsse verletzt wurde, hat den versuchten Mord wie durch ein Wunder überlebt. Wie die Fides aus lokalen Quellen und von Augenzeugen erfahren hat, war Pastor Kamran Naz am Sonntagmorgen gegen 7:00 Uhr auf dem Weg von Gujranwala (seinem Wohnort) nach Islamabad, um dort seinen üblichen Sonntagsgottesdienst zu halten. Er war in Begleitung seiner Mutter mit seinem Auto unterwegs, als er in der Nähe der Haltestelle Iqbal Town in Islamabad ankam, wo sich ihm zwei unbekannte junge Männer (im Alter von etwa 25 Jahren) auf einem Motorrad näherten. Einer der beiden zog eine Waffe und schoss auf den Pastor, wobei er ihn am rechten Bein verletzte. Dann feuerte er einen zweiten Schuss in Kopfhöhe ab, traf ihn jedoch nicht. Die Angreifer ergriffen anschließend die Flucht.
Einige Männer, die Zeugen des Vorfalls waren, brachten Pastor Kamran sofort zur Notaufnahme ins „Pakistan Institute of Medical Sciences“ und riefen die Polizei. Noch im Krankenhaus nahm ein Polizeibeamter aus Islamabad die Anzeige des Pastors gegen Unbekannt (First Information Report) wegen versuchten Mordes auf und leitete Ermittlungen ein.
Der Pastor der presbyterianischen christlichen Gemeinde in Pakistan, hatte zuvor bereits mehrfach Morddrohungen erhalten, die er mehrmals auch der Polizei gemeldet hatte. Aufgrund dieser Situation sah er sich auch gezwungen, seinen Wohnsitz in Islamabad zu verlassen und aus Sicherheitsgründen mit seiner Familie nach Gujranwala zu ziehen. Zu den Vorwürfen, die ihm von seinen früheren Bedrohern gemacht wurden, gehörte unter anderem, dass er „unter afghanischen Flüchtlingen missioniere”.
„Gewalt, Belästigungen und gezielte Angriffe gegen christliche Führer sind zutiefst beunruhigend und in einer zivilisierten Gesellschaft inakzeptabel. Wir fordern den Bundesinnenminister auf, unverzüglich strenge Maßnahmen zu ergreifen, um die Verantwortlichen festzunehmen und vor Gericht zu stellen“, so Pater Lazar Aslam (OFM Cap), Mitglied des „Komitees für den Frieden in Pakistan“ (Peace Commitee of Pakistan), in dem sich christliche und muslimische Religionsführer zusammenschließen, gegenüber Fides zu dem Vorfall. „Wir verurteilen diesen Mordversuch aufs Schärfste und versprechen, ihn und seine Familie in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Wir werden weiterhin unsere Stimme gegen Gewalt und für die Menschenrechte aller Religionsgemeinschaften in Pakistan erheben“, erklären der Ordensmann stellvertretend für die Mitglieder des Komitees. Die Vertreter der verschiedenen Religionsgemeinschaften fordern „mehr Schutz, insbesondere für Pastoren, Priester und andere christliche Führer in Pakistan“. „Es ist Aufgabe der Regierung, die Sicherheit religiöser Minderheiten zu gewährleisten“, betont er und fordert „Gerechtigkeit, Würde und Sicherheit“.
Pater Aslam schließt mit den Worten: „Es muss gesagt werden, dass die christliche Gemeinschaft in Pakistan angesichts der Schwierigkeiten und Leiden weiterhin an der Hoffnung festhält, die Christus selbst ist, indem sie ihr Leben dem Herrn anvertraut, betet und sich für ein friedliches Zusammenleben einsetzt. Die Widerstandsfähigkeit der Gläubigen ist ein Zeugnis des Glaubens, gleichzeitig hoffen wir, dass der Ruf nach Gerechtigkeit nicht ungehört bleibt.“
(PA) (Fides 22/9/2025)


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