AMERIKA/HAITI - Missionar berichtet vom Durchhaltevermögen: “Auch in schwierigsten Situationen weiterleben”

Mittwoch, 3 September 2025



Pourcine-Pic Makaya (Fides) – „Ich habe anlässlich des Patronatsfestes drei Tage lang die Kapelle des heiligen Bernhard besucht. Eine schwierige und anstrengende Reise, die einerseits zeigt, wie schwer es ist, in einem Land unter solchen Bedingungen voranzukommen, andererseits aber auch einmal mehr die Kraft und den Mut der Menschen verdeutlicht, die sich mit schweren Lasten durch ein extrem unwegsames Gebiet ohne Verkehrswege bewegen. Vier Stunden von Pourcine-Pic Makaya nach Nan Myiel, zuerst flussaufwärts und dann auf einem Pfad, der zum Ort führt“, berichtet Pater Massimo Miraglio, Kamillianermissionar und Pfarrer im Dorf Pourcine-Pic Makaya, gegenüber Fides.
„Die Kapelle, in der wir am Samstagmorgen, dem 30. August, die Messe gefeiert haben, ist sehr bescheiden, aber der Glaube ist voller Hoffnung und der Empfang war sehr herzlich. Die Gemeinde hat große Anstrengungen unternommen“, fährt der Missionar fort, „um ihren Schutzpatron in einem sehr provisorischen, aber von Herzlichkeit und Frömmigkeit geprägten Rahmen zu feiern“. „Im Anschluss an die Feier fand das obligatorische Fußballspiel mit einer Besonderheit statt: Mitten auf dem Spielfeld lagen zwei riesige Felsbrocken, die scheinbar vom Himmel gefallen waren… und die nicht bewegt werden dürfen, trotz der großen Gefahr, die sie für die Spieler darstellen“, so Pater Miraglio.
„Am Nachmittag des 31. August bin ich wieder aufgebrochen, begleitet von einer Delegation von Gläubigen. Obwohl wir die Route geändert hatten, wurden die Schwierigkeiten nicht geringer“, so der Missionar, „Wir kletterten einen steilen Berg hinauf, auf einem schmalen Pfad und über riesige Felsbrocken, die das Erdbeben von 2021 dort hinterlassen hatte. Mit großer Mühe erreichte ich den Gipfel, ein Drittel der Strecke. Inmitten der niedrigen Vegetation stand ein einziges Haus, eine Familie: Mutter, Vater, Großeltern, ein junger Mann mit einer schweren Fußverletzung, drei Kinder, von denen eines schwer geistig behindert war. Die Begegnung mit dieser Familie hat mich von allen Strapazen der Reise befreit“. „Ich habe mit eigenen Augen etwas gesehen, das ich nie vergessen werde: den Willen, durchzuhalten, auch in den schwierigsten Situationen weiterzuleben. Die Mutter war gerade von der Messe zurückgekommen, die ich gefeiert hatte, mit einem Eimer Wasser, den sie auf dem Kopf aus dem Tal heraufgebracht hatte, und sie dankte mir. Was für eine Freude, mit diesen mutigen Menschen zu feiern!“, schließt Pater Massimo.
(AP) (Fides 03/09/2025)

MM


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