Vatikanstadt (Fides) – Das Vertrauen und die Freude, die Jesus denen schenkt, die ihm folgen, haben nichts mit „der Vermessenheit derer zu tun, die sich bereits für gerettet halten”. Und die Worte Jesu können die „Sicherheit der Gläubigen” in Frage stellen, die, „diejenigen verurteilen, die weit weg sind vom Glauben”. Daran erinnerte Papst Leo, indem er darauf hinwies, was die Kirche seit jeher über die von Christus versprochene Erlösung lehrt: Sie ist ein unentgeltliches Geschenk, kein Besitz, den man für sich beanspruchen kann.
Am Sonntag, dem 24. August, bezog sich Papst Leo in seiner kurzen Katechese vor dem Angelusgebet mit den auf dem Petersplatz versammelten Pilgern und Gläubigen auf das Evangelium des Tages (Lk 13, 22-30) , in dessen Mittelpunkt das Bild der „engen Tür“ steht, das Jesus verwendet, um auf die Frage zu antworten, ob es nur wenige sind, die gerettet werden: „Bemüht euch mit allen Kräften durch die enge Tür zu gelangen“, antwortet der Sohn Gottes, „denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.“
Mit dem Bild der „engen Tür“ – so Papst Leo – wolle Jesus niemanden entmutigen oder das Erbarmen des Vaters leugnen, „der uns immer mit offenen Armen empfängt“. Seine Worte dienten vielmehr dazu, „die Vermessenheit derer zu erschüttern, die sich bereits für gerettet halten und aufgrund ihrer religiösen Praxis das Gefühl haben, dass bei ihnen schon alles in Ordnung ist“. Denn „es reicht nicht aus, religiöse Handlungen zu vollziehen, wenn diese das Herz nicht verwandeln: Der Herr will keinen vom Leben getrennten Kult und mag keine Opfer und Gebete, wenn sie uns nicht dazu bewegen, unseren Brüdern und Schwestern in Liebe zu begegnen und Gerechtigkeit zu üben“.
Das sei „eine schöne Herausforderung”, so Papst Leo: „Während wir manchmal diejenigen verurteilen, die weit weg sind vom Glauben, stellt Jesus die ‚Sicherheit der Gläubigen‘ in Frage. Er sagt uns nämlich, dass es nicht ausreicht, den Glauben mit Worten zu bekennen, bei der Feier der Eucharistie mit ihm zu essen und zu trinken oder die christlichen Lehren gut zu kennen“. Der Glaube hingegen „ist echt, wenn er unser ganzes Leben umfasst, wenn er zum Maßstab für unsere Entscheidungen wird“, wenn wir so handeln, wie Jesus es getan hat: „Zu unserem Heil hat er uns so sehr geliebt, dass er durch die ‚enge Tür‘ des Kreuzes gegangen ist“. Er sei der Maßstab unseres Glaubens, „er ist die Tür, durch die wir gehen müssen, um gerettet zu werden, indem wir seine Liebe leben und mit unserem Leben zu Werkzeugen der Gerechtigkeit und des Friedens werden“.
Nach dem Angelusgebet brachte Papst Leo seine Verbundenheit „mit der Bevölkerung von Cabo Delgado in Mosambik zum Ausdruck, die in einer Situation der Unsicherheit lebt und Gewalt erleidet, welche weiterhin Todesopfer fordert und Menschen in die Flucht treibt“. Der Papst brachte die Hoffnung zum Ausdruck, „dass es den Verantwortlichen des Landes gelingt, die Sicherheit und den Frieden in diesem Gebiet wiederherzustellen“. Zudem forderte alle auf, sich den „ukrainischen Brüdern und Schwestern“ anzuschließen, „die mit der geistlichen Initiative ‚Weltweites Gebet für die Ukraine‘ darum bitten, dass der Herr ihrem leidgeprüften Land Frieden schenke“.
(GV) (Fides 24/8/2025)