ASIEN/SÜDKOREA - Wüstenwanderung mit dem Ziel der Einheit und des Friedes: Hirtenbrief des Erzbischofs von Seoul zum Fest Mariä Himmelfahrt

Mittwoch, 13 August 2025 evangelisierung   marienverehrung   frieden  

Archdiocese of Seoul

Seoul (Fides) – Das Leben jedes Christen ist das, was die Heilige Schrift als „eine Wüstenwanderung“ bezeichnet. „Auch für diejenigen, die an Gott glauben und dem Evangelium folgen, ist der christliche Weg selten ein leichter Weg vom Licht zum Licht. Häufiger ist es eine anspruchsvolle Pilgerreise, ein ständiger Kampf zwischen Dunkelheit und Licht, den Werten der Welt und denen des Evangeliums, Rache und Vergebung. Doch so wie die Muttergottes mit Gottes Hilfe die Wüste ertragen hat, so können auch wir Seine Hand spüren, die uns auf unserem Weg führt”, so der Erzbischof von Seoul und Apostolische Administrator von Pjöngjang, Peter Soon-taick Chung, anlässlich des bevorstehenden Hochfestes Mariä Himmelfahrt in einer Botschaft an die Gläubigen, die am heutigen 13. August von der Pressestelle der Erzdiözese veröffentlicht wurde.
In seinem Hirtenbrief erinnert Erzbischof Chung an den Weg des Heiligen Jahres als „Pilger der Hoffnung“ und bemerkt, dass „das Volk Israel im Alten Testament durch die Wüste zum Gelobten Land wanderte und auch die selige Jungfrau Maria in ihrem täglichen Leben lange Zeiten der Prüfung und Stille mit Geduld und Demut durchlebte“. „ Auch wir“, fährt er fort, „müssen manchmal durch Wüstengebiete ziehen, bevor wir zum Haus des Vaters gelangen, wo Christus uns eine Bleibe vorbereitet hat. Gott beseitigt nicht immer alle Prüfungen auf einmal, sondern schenkt uns die Gnade und Kraft, Schwierigkeiten zu ertragen und zu überwinden, und verspricht, uns stets auf unserem Weg zu begleiten.“
Der Erzbischof wendet diese Perspektive auf die aktuelle Lage koreanische Halbinsel an und betont: „In den letzten Tagen gab es kleine, aber bedeutende Veränderungen in den Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea. Als unsere Regierung die Lautsprechersendungen in Richtung Norden einstellte, um die Grenzgemeinden zu schützen und die Spannungen abzubauen, reagierte der Norden mit der Einstellung seiner Sendungen in Richtung Süden.“ „Jede Veränderung beginnt mit kleinen Taten der Entschlossenheit und des Mutes. Möge diese scheinbar bescheidene Veränderung der erste Schritt sein, der unser verwundetes Land durch seine Wüste hin zum Versprechen des Friedens führt“, heißt es in der Botschaft.
Am jüngsten „Tag des Gebets für die Versöhnung und nationale Einheit” hat die katholische Glaubensgemeinschaft sich mit dem Bibelzitat „Gebt ihr ihnen zu essen” befasst(vgl. Fides 9/8/2025). „Wir haben uns verpflichtet”, so Erzbischof Chung, „im Geist des gegenseitigen Teilens zu leben. So bescheiden unsere Gaben auch sein mögen, wenn sie aus echter Nächstenliebe entstehen, wird der Herr durch sie große Wunder wirken”.
„In allen Schwierigkeiten und Prüfungen“, heißt es in dem Hirtenbrief abschließend, „halten wir an der Hoffnung fest und setzen unerschütterliches Vertrauen in den Herrn, der uns in die himmlische Heimat führt. Vor allem bitten wir die in den Himmel aufgenommene Jungfrau Maria um ihre Fürsprache, damit sie sich an uns erinnert, die wir den Herrn in der Wüste suchen, und für unser Land die Gnade erlangt, wieder vereint zu sein und dauerhaften Frieden zu finden.“
(PA) (Fides 13/8/2025)


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