ASIEN/LIBANON - Nach Pager-Anschlägen: Patriarch Raï missbilligt Angriff auf das libanesische Volk

Freitag, 20 September 2024

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Beirut (Fides) - „Trauer“ über den blutigen Angriff, der „fast dreitausend libanesische Bürger“ getroffen hat, indem ihre Pager und Funksprechgeräte in Sprengsätze verwandelt wurden, und seine entschiedene Missbilligung des israelischen Angriffs, der „Kommunikationsmittel benutzt, um wahllos zu töten“, bringt der libanesische Kardinal Béchara Boutros Raï, Patriarch der maronitischen Kirche, in einem kurzen Kommuniqué zum Ausdruck, das über die sozialen Netzwerke verbreitet wurde, und sich auf die beispiellosen Operation bezieht, bei der elektronische Geräte von der libanesischen schiitischen Hisbollah-Partei in die Luft gesprengt wurden und die Dutzende von Toten und Tausende von Verletzten zur Folge hatte.
In der kurzen Erklärung verurteilt der maronitische Patriarch „alle Formen der Aggression gegen das libanesische und palästinensische Volk, insbesondere gegen die Unbewaffneten“, und bittet „den allmächtigen Gott, sich derer zu erbarmen, die ihr Leben verloren haben, ihre Familien und die Verwundeten zu trösten, den Verwundeten Heilung zu gewähren und unserer Region und der Welt einen vollständigen und gerechten Frieden zu schenken“.
Am vergangenen Sonntag, vor der israelischen Operation, hatte Patriarch Béchara Raï diejenigen kritisiert, die den Libanon „ohne Staat, ohne Gesetze und ohne Verfassung“ haben wollen. Dies tat er in seiner Predigt während der Messe, die in Mayfouk zum Gedenken an die Gefallenen der Partei der libanesischen Streitkräfte während der Kriegsjahre gefeiert wurde. „Es gibt Leute“, fügte der Patriarch hinzu, ohne ausdrücklich auf politische Parteien zu verweisen, “die wollen, dass der Großlibanon (der 1920 unter französischem Mandat proklamiert wurde) ein leeres Land ist, damit sie ihre Pläne verwirklichen können, ohne Staat, Gesetze und Verfassung“. Kardinal Raï würdigte unterdessen die Veteranen der „Front für die Befreiung des Libanon“, die „bereit sind, ihre Interessen zu opfern“.
Am selben Tag lobte der schiitische Mufti der dschafaritischen Schule Ahmad Kabalan unterdessen den so genannten „Widerstand“ der Hisbollah gegen Israel und verurteilte diejenigen, die während des Bürgerkriegs (1975-1990) mit der israelischen Armee kollaboriert hatten, wobei er sich auf die libanesischen Streitkräfte bezog.
(FB) (Fides 20/9/2024)


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