AFRIKA/KENIA - Vorsitzender der Bischofskonferenz: „Mit der richtigen Bildung kann die Generation Z Kenia zum Besseren verändern“

Donnerstag, 29 August 2024 bischöfe   jugendliche  

AMECEA

Nairobi (Fides) – „Junge Kenianer stehen für gute Absichten und wollen einen tiefgreifenden Wandel im Land“, sagt der Vorsitzende der Kenianischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Kisumu, Maurice Muhatia Makumba, im Interview mit Fides.

Die jüngsten Proteste, die Präsident William Ruto dazu veranlassten, das Finanzgesetz zurückzuziehen und die Regierung umzubilden, wurden von der so genannten Generation Z organisiert. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

Die jungen Kenianer sind sehr dynamisch und energiegeladen und wollen das Land zum Besseren verändern. Diese Tatsache ist an sich schon eine positive Herausforderung für uns alle. Welche Bildung können wir den jungen Menschen geben, die so sehr nach Gerechtigkeit dürsten? Die von den neuen Generationen geforderten Veränderungen werden durch Werte, Ehrfurcht vor Gott und gegenseitige Fürsorge bestimmt. Unsere Bischofskonferenz will daher die richtige Bildung junger Menschen bieten, um sie zu befähigen, diese Veränderungen konkret herbeizuführen und das Land zu führen.

Was bedeutet das ganz konkret?

Als Bischofskonferenz nehmen wir die Probleme der neuen Generationen sehr ernst. Auf kirchlicher Ebene kümmern wir uns in erster Linie um die jungen Menschen nicht als eine Gruppe, sondern je nach Alter. Kinder werden vom Päpstlichen Kindermissionswerk begleitet, während wir für Jugendliche und Heranwachsende mehrere katholische Gruppen anbieten, in denen sie mitwirken können. Wir haben also eine Vielzahl von Gruppen, in denen sich junge Menschen ihrem Alter entsprechend bilden können, um im Glauben voranzukommen.

Glauben Sie, dass die Generation Z Führungskräfte hervorbringen wird, denen das Gemeinwohl am Herzen liegt?

Ja das glaube ich, denn die Art und Weise, wie diese jungen Menschen an soziale Fragen herangehen, basiert auf den richtigen Werten der Solidarität. Wir werden künftig in Kenia und Afrika bessere Führungskräfte haben, vor allem mit einer guten Vorbereitung und Ausbildung. Denn die jungen Menschen haben gute Absichten.

Werden die jungen Kenianer also in der Lage sein, ein Beispiel für ihre Altersgenossen in anderen afrikanischen Ländern zu geben?

Auf jeden Fall, aber ich möchte auf der Bedeutung der richtigen Bildung bestehen. Andere afrikanische Länder können sich von unserem Land inspirieren lassen, aber sie müssen ihren jungen Menschen eine angemessene Bildung bieten, damit sie einen positiven Wandel in der Gesellschaft bewirken können.

Wie erlebt die Kirche in Kenia diese Phase?

Die Kirche in Kenia wird zunehmend lebendiger, es gibt immer mehr Menschen, die den Glauben weitergeben, religiöse Eheschließungen nehmen zu, ebenso wie Priester- und Ordensberufungen. Wir beten dafür, dass dieser Geist der Erneuerung, der unter den jungen Kenianern herrscht, positive Früchte für die Kirche und das Land trägt.
(L.M.) (Fides 29/8/2024)


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