EUROPA/RUSSLAND - Auf dem Weg zum Heiligen Jahr: Junge Katholiken aus der Erzdiözese der Mutter Gottes in Moskau trafen sich in Kaliningrad

Montag, 5 August 2024 jugendliche   jubiläum    

photo Ol'ga Dubjagina

von Chiara Dommarco
Kaliningrad (Fides) - "Hoffnung ist nicht nur die Erwartung von etwas Ersehntem und weit Entferntem: sie ist ein Vorgeschmack, in dem wir schon jetzt finden können, was wir uns wünschen", so Pater Denis Malov (cmf) die Teilnehmer des Jugendtreffens der Erzdiözese der Mutter Gottes in Moskau (Eparchial'naja Vstreča Molodëži), das vom 31. Juli bis 4. August in Kaliningrad, einer russischen Exklave zwischen Polen, Litauen und der Ostsee, stattfand. An der Veranstaltung nahmen etwa hundert Jugendliche und junge Erwachsene, meist im Alter zwischen 14 und 30 Jahren, teil, darunter sieben Gläubige der russisch-orthodoxen Kirche und drei Katechumenen. Begleitet wurden sie während dieser intensiven Tage nicht nur von mehreren Priestern, sondern auch vom Weihbischof der Erzdiözese, Nikolai Dubinin. Die Teilnehmer, die aus 23 Städten im Gebiet der katholischen Erzdiözese kamen, wurden von den Katholiken Kaliningrads entweder in ihren Familien oder in den Unterkünften der Pfarrei untergebracht.
Die Veranstaltung steht unter dem Titel "Seid fröhlich in der Hoffnung" (vgl. Römer 12,12), wie der Brief, den Papst Franziskus an die Jugend der Welt für den XXXVIII. Weltjugendtag (WJT) geschickt hat, der am 26. November 2023 in den Teilkirchen gefeiert wird, und stand in der Kontinuität mit dem Weltjugentag in Lissabon, zu dem Jugendliche aus der ganzen Welt in die portugiesische Hauptstadt gekommen waren (1.-6. August 2023). Die Veranstaltung in Kaliningrad, die sich als Zwischenetappe zwischen dem WJT 2023 und dem Heiligen Jahr 2025 verstand, fand ein Jahr nach dem Russischen Katholischen Jugendtreffen statt, das zwei Wochen nach dem WJT in Lissabon in St. Petersburg abgehalten wurde (vgl. Fides 6/7/2023), und ging dem Heiligen Jahr der Jugendlichen 2025 voraus, das ebenfalls unter dem Thema der Hoffnung steht.
Zum ersten Mal, wurden im Vorfeld der Veranstaltung zwei Schulungstage für die Freiwilligen organisiert, die am 29. und 30. Juli zusammenkamen, um sich intensiv mit den verschiedenen Aspekten des Dienstes an der Gemeinschaft zu befassen, der ab dem 31. Juli beginnen sollte: die Begleitung der Liturgie, die Gestaltung der Musik, Reinigung der Unterkünfte. Zu den kreativsten Initiativen der Freiwilligen gehörte Erarbeitung einer russischen Version der Hymne des Heiligen Jahres 2025.
Das sehr reichhaltige und abwechslungsreiche Programm umfasste neben der täglichen Messe mehrere Treffen in der Stadt, die in den beiden katholischen Pfarreien „St. Adalbert“ und „Heilige Familie“ stattfanden, sowie Ausflüge in die Region Kaliningrad. Der 31. Juli war dem gegenseitigen Kennenlernen und der - nicht nur religiösen - Geschichte der Stadt gewidmet, mit einer Schatzsuche und einem Besuch der Kathedrale, in deren Nähe Immanuel Kant (1724-1804) begraben ist. Am zweiten Tag unternahmen die Jugendlichen eine kleine Wallfahrt zu dem Kreuz, das an der Stelle errichtet wurde, an der der heilige Adalbert, Bischof von Prag und Heiliger der ungeteilten Kirche, im Jahr 997 das Martyrium erlitt. Anschließend erörterten die Teilnehmer das Thema Hoffnung, nahmen an verschiedene sportlichen Aktivitäten in der Gruppe teil und gingen an den Strand, um die Aussicht auf die Ostsee zu genießen. Der nächste Tag war der Nutzung sozialer Medien für die Verkündigung des Evangeliums gewidmet, mit zwei Seminaren zu diesem Thema und der Vorstellung des kommenden Heiligen Jahres, das mit einer eucharistischen Anbetung, begleitet vom Taizé-Gebet in verschiedenen Sprachen, endete. Am Samstag gab es eine zweite Schatzsuche mit dem Titel "Pilger der Hoffnung" und einen Abend mit Liedern und Musik. Zum Abschluss erhielten die Jugendlichen am Sonntag den Auftrag, "Boten der Hoffnung" zu sein, in dem jeder sein tägliches Leben lebt, in Erwartung der nächsten Termine im Hinblick auf das Heilige Jahr 2025.
Die Kirchenprovinz der katholischen Kirche in Russland besteht aus der Erzdiözese der Mutter Gottes in Moskau und ihren drei Suffragan-Diözesen: der Diözese St. Clemens in Saratow, der Diözese St. Josef in Irkutsk und der Diözese der Verklärung in Nowosibirsk. Da die Katholiken in der Russischen Föderation weniger als 1 % der Gesamtbevölkerung ausmachen, sind die Gemeinden meist klein und über ein weites Gebiet verstreut, so dass die Anwesenheit eines Priesters im Laufe des Jahres manchmal recht selten ist.
(Fides 5/8/2024)


Teilen: