AFRIKA/D. R. KONGO - Im Osten des Landes: Frauen bringen Friedensinitiative auf den Weg

Dienstag, 27 August 2024 frauen   frieden   bewaffnete gruppen  

Kinshasa (Fides) - In Nord-Kivu, Süd-Kivu und Maniema, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, wurde die Plattform „Frauen und Frieden“ geschaffen. Nach Informationen, die Fides vorliegen, entstand die Idee dazu während eines Seminars, das vom 21. bis 23. August von der diözesenübergreifenden Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in Bukavu veranstaltet wurde. Ziel der Initiative ist „die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und des Zusammenlebens von Frauen verschiedener religiöser Überzeugungen in der Kirchenprovinz Bukavu“.
Die Plattform bringt Frauen verschiedener religiöser Bekenntnisse aus den drei östlichen Provinzen der Demokratischen Republik Kongo zusammen, um „eine starke Beteiligung der Frauen an der Suche nach Lösungen für die Herausforderungen des sozialen Zusammenhalts zu fördern“. Zu diesem Zweck ermutigen die Gründerinnen der Plattform „Frauen verschiedener religiöser Konfessionen, als Mütter, Erzieherinnen und Hüterinnen des Lebens zum Frieden beizutragen“. Sie appellieren auch an die lokale Bevölkerung, sich mit den Binnenflüchtlingen in Nord-Kivu zu solidarisieren und „Manipulationen, die zu Gewalt führen, zu widerstehen, um nicht in die Falle derjenigen zu tappen, die weiterhin Chaos säen und die Demokratische Republik Kongo ausbeuten wollen“.
Die drei Provinzen im Osten der Demokratischen Republik Kongo leben seit Jahrzehnten in einer instabilen Lage, die durch die Anwesenheit hunderter bewaffneter Gruppen aus dem In- und Ausland verursacht wird. In Nord-Kivu ist vor allem die M23-Bewegung aktiv, eine gut organisierte und bewaffnete Gruppe, die von Ruanda unterstützt wird, das nach UN-Ermittlungen auch sein eigenes Militär auf kongolesischem Gebiet stationiert hat. Zwischen Nord-Kivu und Ituri (einer weiteren kongolesischen Unruheprovinz) agieren auch die aus Uganda stammenden islamistischen Milizionäre der ADF (Allied Democratic Forces), die sich dem Islamischen Staat angeschlossen haben. Darüber hinaus gibt es mehrere andere bewaffnete, ethnisch motivierte Gruppen oder so genannte „Selbstverteidigungsgruppen“, die zur Unsicherheit in Nord-Kivu beitragen.
Mindestens fünfzig lokale und ausländische bewaffnete Gruppen (ruandischer und burundischer Herkunft) operieren in Süd-Kivu. Die am stärksten von ihrer Präsenz betroffenen Gebiete sind die die Regionen Uvira und Fizi-itombwe. In der Provinz Maniema wird von etwa 20 lokalen bewaffneten Gruppen berichtet.
Insgesamt gibt es in den fünf östlichen Provinzen der Demokratischen Republik Kongo (Ituri, Nord-Kivu, Süd-Kivu, Maniema und Tanganjika) mindestens 266 bewaffnete Gruppen (252 lokale und 14 ausländische), wie der Koordinator des Programms für Entwaffnung, Demobilisierung, Wiederaufbau und gemeinschaftliche Stabilisierung (P-DDRCS) im Jahr 2023 festgestellt hat.
Ihre Präsenz speist sich aus dem Handel mit den enormen Ressourcen dieser Gebiete (Coltan, Gold, Zinn, Holz usw.), die illegal ausgebeutet werden, da der kongolesische Staat keine wirksame Kontrolle über das Gebiet ausübt (dessen Militär im Übrigen selbst beschuldigt wird, an diesem Handel beteiligt zu sein).
(L.M.) (Fides 27/8/2024)


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