Hanoi (Fides) - Das römische Martyrologium feiert am 1. August das Gedenken an zwei Priester, die "in der Stadt Nam Dinh in Tonkin, dem heutigen Vietnam" den Märtyrertod starben und "unter dem Kaiser Minh Mang für ihren christlichen Glauben enthauptet wurden". Es handelt sich um die Heiligen Dominic Nguyen Van Hanh und Bernard Vu Van Due.
Über ihr Leben ist wenig bekannt, und selbst die Nachricht von ihrem Märtyrertod ist auf dieses eine Detail reduziert: "Für Christus enthauptet". Das christliche Gedenken braucht nur wenige Worte, um die Dankbarkeit für diejenigen zu bewahren und von Generation zu Generation weiterzugeben, die Jesus freudig folgten und für ihn Zeugnis ablegten, indem sie auch sein Kreuz auf sich nahmen.
In Vietnam wurden insgesamt 53 Edikte erlassen, die alle von Königen oder Obrigkeiten unterzeichnet wurden und zu langen Perioden blutiger Christenverfolgungen führten, die über zweieinhalb Jahrhunderte andauerten und Zehntausende von Toten forderten. Auch in Vietnam starben nicht nur einheimischen Priester sondern auch Missionare den Märtyrertod.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese Märtyrer anonym begraben, aber ihr Andenken ist in den lokalen katholischen Gemeinden immer lebendig geblieben. Das Blut der Märtyrer hat auch das Aufblühen einer lebendigen Kirche hervorgebracht, die heute 27 und 6 Millionen Getaufte zählt.
Vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute wurden 117 dieser Märtyrer ausgewählt und zu Ehren der Altäre erhoben.
Der erste Papst, der die Märtyrer Vietnams selig sprach, war Leo XIII., der im Jahr 1900 insgesamt 64 Vietnamesen für selig erklärte. Sechs Jahre später war es Papst Pius X., der weitere acht vietnamesische Märtyrer zu den Ehren der Altäre erhob. Wiederum Pius X. sprach drei Jahre nach der ersten Zeremonie weitere 20 Märtyrer selig. Im Jahr 1951 schließlich sprach Papst Pius XII. insgesamt 25 Märtyrer in dem asiatischen Land selig.
Am 18. April 1986 wurde das Dekret erlassen, mit dem die Heiligsprechungsverfahren der insgesamt 117 Märtyrer zu einem einzigen zusammengeführt wurden. Nach dem Dekret "de signis" vom 5. Juni 1986, mit dem Zeichen und Wunder in Bezug auf alle diese Märtyrer bestätigt wurde, sprach Johannes Paul II. sie am 19. Juni 1988 heilig.
Unter den heiliggesprochenen Märtyrern sind 96 Vietnamesen, darunter 37 Priester (davon elf Dominikaner), ein Seminarist, 16 Katechisten, zehn dominikanische Drittordensmitglieder und eine Frau. Insgesamt 21 Missionare aus anderen Ländern starben in Vietnam als Märtyrer und wurden heiliggesprochen: 11 Spanier (alle Dominikaner, darunter sechs Bischöfe und fünf Priester) und zehn französische Missionare der Gesellschaft für die Außenmissionen von Paris (MEP) (darunter zwei Bischöfe und acht Priester).
Dank der verschiedenen königlichen Edikte sind auch die Folterungen bekannt, die dazu führten, dass die Opfer als Märtyrer anerkannt wurden: Fünfundsiebzig wurden zur Enthauptung verurteilt, ein Urteil, das auch für die beiden Heiligen, derer am 1. August gedacht wird, ausgesprochen wurde; 22 wurden durch Erhängung getötet; sechs wurden bei lebendigem Leib verbrannt; fünf wurden dazu verurteilt, dass ihnen Gliedmaßen abgerissen wurden; neun starben im Gefängnis an den Folgen der Folter.
(F.B.) (Fides 1/8/2024)
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