AFRIKA/BURKINA FASO - “Centre Pélican“: Menschliche, soziale, intellektuelle und spirituelle Bildung für Kinder und Jugendliche in Not

Montag, 17 Juni 2024

Paspanga (Fides) - "Ein Ort, an dem sie einen 'sicheren Hafen' finden können, ein Ort der Hoffnung für junge Menschen in Schwierigkeiten, die hier lernen und gleichzeitig geistliche Begleiter treffen, mit denen sie ihre Nöte teilen können", dies ist das von Pater Augustine Rotshak Gonsum, einem Priester der Afrikamissionare (Weiße Väter), geleitete Bildungshaus „Centre Pélican“ in Paspanga, einem kleinen Dorf zwischen Burkina Faso und Niger, in dem menschliche, soziale, intellektuelle und spirituelle Bildung angeboten werden soll.
"Die meisten unserer Schüler kommen aus armen Familien, die nirgendwo eine Schule besuchen können", so der Missionar gegenüber Fides. „Einige sind Waisenkinder, die bei ihren Verwandten leben, ohne konkrete Unterstützung. Andere haben ihre Dörfer wegen der Terroranschläge verlassen und leben bei ihren Eltern und Freunden. Es gibt auch viele, die die Schule aus verschiedenen Gründen vor Jahren abgebrochen haben. Auch junge Menschen, die innerhalb des Landes vertrieben wurden oder obdachlos sind und sich oft allein und ohne einen Erwachsenen, an den sie sich wenden können, befinden, finden in unserem Zentrum Unterstützung".
Doch das Bildungshaus ist nicht nur ein Ort des Lernens. "Wir sind auch ein Ort der Begegnung und der menschlichen Förderung", erklärt Pater Augustinus. „Junge Menschen verschiedener Religionen treffen sich außerhalb ihrer Gotteshäuser oder Moscheen, um gemeinsam verschiedene Themen anzugehen. Das ganze Jahr über veranstalten wir Begegnungen und Treffen, bei denen wir unter anderem über Frieden, Versöhnung, sozialen Zusammenhalt, interreligiösen Dialog, Ökologie und die Klimakrise sprechen. Es gibt auch kulturelle Tage, an denen wir über unsere Werte, Traditionen und Bräuche diskutieren. Wir sprechen auch über die Entwicklung von Fähigkeiten, Selbstvertrauen und Selbstachtung und darüber, wie man sich in unsere sich ständig verändernde Gesellschaft integrieren kann. Wir nehmen auch Kinder auf, die ihre BEPC- (Brevet d'Etude de Premier Cycle) oder BAC- (Baccalauréat) Prüfungen wiederholt nicht bestanden haben, und helfen ihnen, indem wir ihnen Unterricht nach dem nationalen Lehrplan anbieten. Wir haben eine Bibliothek mit Schulbüchern, Romanen und religiösen Büchern“.
"Natürlich", betont Pater Augustine, "ist das Zentrum nicht nur ein Ort des Austauschs und der menschlichen Förderung, sondern behält auch seine spirituelle Dimension. Es ist in erster Linie ein Ort der Begegnung mit Gott. Wir haben eine Kapelle, die jeden Tag geöffnet ist und in die Studenten und andere Personen von außerhalb zum Gebet eintreten können. Auch nichtkatholische Schüler können ihren Glauben frei praktizieren, indem sie freie Flächen und Räume nutzen“. „Um all diese Ziele zu erreichen", so Pater Augustinus abschließend, "folgen wir internen Regeln, die uns leiten und führen“.
Das „Centre Pélican“ wurde 1992 von Pater Edouard Duclos, einem Afrikamissionar, gegründet. Der Pelikan ist das Symbol der Weißen Väter. Wenn das Tier keine Nahrung mehr hat opfert es sein Blut für seine Jungen, genau wie die vielen Missionare, die als Märtyrer für das Volk Gottes gestorben sind.
Der Name der Gesellschaft der Afrikamissionare (Weiße Väter) und der Missionsschwestern Unserer Lieben Frau von Afrika (Weiße Schwestern) bringt die Berufung und das Missionsverständnis des Ordens perfekt zum Ausdruck: in Afrika und für Afrika geboren, sind sie eine Gesellschaft des apostolischen Lebens, die sich aus Priestern, geweihten Laienbrüdern und Ordensschwestern zusammensetzt, die sich in Solidarität mit den Afrikanern, aufmerksam für deren Probleme und engagiert für ihre Zukunft einsetzen.
(AP) (Fides 17/6/2024)


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