AMERIKA/HAITI - Drei Ordensschwestern und vier der sechs entführten Mitglieder der Kongregation der Brüder vom Heiligen Herzen freigelassen

Montag, 11 März 2024

Port-au-Prince (Fides) - Die drei Ordensschwestern der Kongregation des Heiligen Josef von Cluny, die am Dienstag, 5. März, aus dem Waisenhaus „La Madeleine“ entführt wurden, sind wieder frei.
Nach Angaben der Konferenz der haitianischen Ordensleute hatten Mitglieder einer bewaffneten Bande die Schwestern aus Croix-des-Bouquets entführt.
Darüber hinaus berichtete die lokale Presse, dass auch vier der sechs Mitglieder der Kongregation der Brüder vom Heiligen Herzen gestern, am 10. März, freigelassen wurden, während es dafür keine definitiven Bestätigung von der haitianischen Nationalpolizei (PNH) gibt. Die sechs Ordensleute waren am 23. Februar auf dem Weg zur Schule „Jean XXIII“ in Port-au-Prince, im Stadtteil Bicentenaire, entführt worden.
Am 18. Februar war der Bischof von Anse-à-Veau Miragoâne, Pierre André Dumas, bei einer Explosion in Port au Prince schwer verletzt worden. Zu dem Anschlag auf den Prälaten, der auch stellvertretender Vorsitzender der haitianischen Bischofskonferenz ist, hat sich bisher keine Bande bekannt, und auch die Polizei ist den Tätern bisher nicht auf die Spur gekommen. Bischof Dumas befindet sich derzeit noch in einem Krankenhaus in Florida, wo er sich von dem Anschlag erholt.
Der Bischof hatte sich im Januar als Geisel für die sechs in Port-au-Prince entführten Ordensfrau der Kongregation der Heiligen Anna angeboten, für die auch Papst Franziskus die Freilassung gefordert hatte. Der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz hat wiederholt die in Haiti operierenden kriminellen Banden kritisiert und bekämpft, und insbesondere auf das Verbrechen der Entführung hingewiesen, dass er als unmenschliche und verabscheuungswürdige Praxis bezeichnet. Auch mit der politischen Klasse Haitis geht der Bischof hart ins Gericht und fordert sie immer wieder auf, den Individualismus aufzugeben, um die wirtschaftliche, politische und soziale Krise in dem karibischen Land zu überwinden.
Bischof Dumas hatte kürzlich auch zu einem friedlichen Machtwechsel aufgerufen und betont: "Die Gesellschaft ist durch Angst gelähmt und das ist ein Symbol des Scheiterns".
Gestern, am 10. März, rief Papst Franziskus beim Angelus auf dem Petersplatz zum Gebet für das haitianische Volk auf. "Ich verfolge mit Sorge und Schmerz die schwere Krise in Haiti und die gewalttätigen Vorfälle der letzten Tage", sagte der Papst wörtlich. „Ich bin der Kirche und dem lieben haitianischen Volk nahe, das seit Jahren leidet. Ich lade alle ein, auf die Fürsprache Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe für ein Ende der Gewalt zu beten und dafür, dass alle ihren Beitrag zum Wachstum des Friedens und der Versöhnung im Land leisten, mit der erneuten Unterstützung der internationalen Gemeinschaft."
(AP) (Fides 11/3/2024)


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