AFRIKA/ANGOLA - Pater Jorge Luis Rodríguez (CM) ist tot: Er leitete die Mission der Vinzentiner in Angola

Dienstag, 16 Januar 2024 evangelisierung   missionare  

Lombe (Fides) - Pater Jorge Luis Rodríguez Baquero (CM), Kolumbianer (aus Medellin), von der Kongregation der Mission (Vinzentiner oder Lazaristen), die 1625 vom Heiligen Vinzenz von Paul gegründet wurde, ist im Alter von 57 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Sonntag, den 14. Januar. Pater Jorge Luis war mit einem Mitbruder und zwei Ordensschwestern unterwegs, die sich derzeit in einem nicht ernsten Zustand im Krankenhaus befinden, als er aufgrund des Regens die Kontrolle über das Fahrzeug verlor und von der Straße abkam.
Pater Jorge Luis hatte die angolanische Mission der Vinzentiner in Lombe (Erzdiözese Malanje) seit knapp zwei Jahren koordiniert (die Pandemie hatte die Verwirklichung seines seinen Wunsch, das Land zu verlassen, mehrmals verhindert), nachdem er großzügig auf eine interne Initiative innerhalb seiner Kongregation reagiert hatte, die 2018 auf den Weg gebrachte und von ihm selbst geförderte "1-Prozent-Kampagne". Diese Initiative zielte darauf ab, mindestens 30 Brüder, d. h. 1 % der Gesamtzahl der Vinzentiner weltweit, zur Teilnahme an internationalen Missionen und Missionen im Allgemeinen zu bewegen und den missionarischen Geist in der gesamten Gemeinschaft zu fördern.
Pater Jorge Luis wurde am 2. Oktober 1994 zum Priester geweiht und war Leiter des Senders „Radio Eucha“ der Apostolischen Präfektur Tierradentro (Kolumbien). Zusätzlich zu seinen philosophischen und theologischen Studien spezialisierte er sich an der Päpstlichen Universität der Salesianer in Rom auf soziale Kommunikation. Anschließend wurde er mit der Leitung der Abteilung für soziale Kommunikation der Bischofskonferenz von Kolumbien betraut und war von 2006 bis 2007 auch Berater des damaligen Päpstlichen Rates für soziale Kommunikation des Heiligen Stuhls.
Pater Jorge Luis war außerdem von 2005 bis 2007 geschäftsführender Sekretär der ehemaligen Abteilung für Kommunikation und Presse des Rates der Lateinamerikanischen Bischöfe (CELAM) und war bei der Fünften Generalkonferenz des lateinamerikanischen und karibischen Episkopats, die 2007 in Aparecida (Brasilien) stattfand, für die Kommunikation zuständig.
Getreu seiner missionarischen Berufung hat er verschiedene Ämter in seiner Kongregation ausgeübt: Er war Kaplan in der Spanischen Volksmission in London (2008-2010); Rektor des Priesterseminars von San Pedro in der Diözese Santo Domingo, Ecuador (2011-2013) und, wie bereits erwähnt, leitete er von 2014 bis 2019 das Kommunikationsbüro der Generalkurie seines Ordens, bis er sich entschloss, nach Angola zu gehen. Über diese Erfahrung in der Mission schrieb er kürzlich: "Eine der größten Gefahren, die wir angesichts der Armut eingehen können, ist die, uns an sie zu gewöhnen. Jeden Tag werden wir mit anderen Situationen konfrontiert: Armut, Hunger, Unterernährung, Krankheit und Tod. Jeden Tag klopfen Menschen unterschiedlichen Alters an unsere Tür. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass man sich an diese Situationen gewöhnt und ihnen mit Gleichgültigkeit begegnet. In den ersten Monaten überwältigt uns diese Realität aufgrund ihrer Kraft, aber mit der Zeit können wir desensibilisiert werden, was schrecklich ist, denn wem sollen wir das Evangelium verkünden, wenn wir ihre Realität nicht kennen, wenn wir nicht mit ihnen leiden?".
(EG) (Fides 16/01/2024)


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