von Antonella Prenna
Manama (Fides) – Zu Beginn des Tages sangen alle, Jung und Alt, gemeinsam die bahrainische Nationalhymne, wie es sich für große Anlässe gehört. Und der Anlass ist wirklich ein Grund zum Feiern: Am heutigen Montag, den 11. Dezember, feiert die katholische „Herz-Jesu-Schule“ in Manama, im Königreich Bahrain, ihr 75-jähriges Bestehen. Ein "Jubiläum", das von den 1400 Schülern im Alter von 4 bis 16 Jahren, die derzeit die verschiedenen Klassen der Schule besuchen, mit Tänzen und Gebeten gefeiert wurde und an dem auch illustre Gäste wie der Bildungsminister, Mohammad Bin Mubarak Jumae, und der Apostolischer Nuntius in Bahrain, Erzbischof Eugene Martin Nugent, teilnahmen.
Im Dienste der Allgemeinheit
Das 75-jährige Bestehen der Herz-Jesu-Schule (SHS) ist ein wichtiges Zeichen für die christliche Präsenz in diesem Land, ein Zeichen, das auch bei der Mehrheit der Bevölkerung, die keine Christen sind, und bei den nationalen Behörden auf einhellige Zustimmung stößt. "Neben einigen Mitgliedern der königlichen Familie", so der Apostolische Vikar des Nördlichen Arabien, Bischof Aldo Berardi, der den Feierlichkeiten vorstand, "haben mehrere Persönlichkeiten des Landes diese Schule besucht, darunter Ärzte, Ingenieure, Anwälte und Geschäftsleute, die den Wert der Ausbildung, die ihnen die Schule vermittelt hat und die sie den heutigen Schülern bietet, nach wie vor zu schätzen wissen. Es gibt lange Wartelisten, weil es so viele Bewerbungen gibt".
Seit März 2023 ist Bischof Berardi auch Direktor der „Herz-Jesu-Schule“, die das Motto "Caritas et Veritas" trägt.
Die Schule steht allen Nationalitäten und den verschiedenen Glaubensgemeinschaften des Landes offen. Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem bahrainischen Bildungsministerium sind derzeit 20 Prozent der Schüler bahrainischer Nationalität. "Sie ist die zweitgrößte Schule im Apostolischen Vikariat Nördliches Arabien, mit 60 % katholischen Schülern, 26 % Muslimen und einem kleinen Prozentsatz von Hindus und Buddhisten", erklärt Schwester Roselyn, eine der fünf Ordensschwestern des Apostolischen Karmel (AC), die die Schule zusammen mit den Lehrern leiten, gegenüber Fides. "Unsere Schüler", fügt Schwester Roselyn, die auch Rektorin des Instituts ist, hinzu, "haben aus 28 verschiedene Staatsangehörigkeiten, und gerade durch ihre Vielfalt schaffen sie es, eine geeinte Gemeinschaft zu bilden“. „In unserer Schule", fährt die Ordensfrau fort, "unterrichten wir die katholische Religion, und wir arbeiten gut mit Familien zusammen, die anderen Religionen angehören. Eine gute Ausbildung ist grundlegend für die Zukunft der Schülerinnen und Schüler. Und ihre Zukunft ist auch die unsere".
Die Schwestern wohnen auf dem Gelände der Herz-Jesu-Pfarrei in Manama, der einzigen katholische Pfarrgemeinde im ganzen Land neben der Gemeinde der Kathedrale Unserer Lieben Frau von Arabien in Awali. In den beiden Kirchen werden die Gottesdienste in verschiedenen Riten gefeiert, wobei Raum und pastorale Programme gemeinsam aufeinander abgestimmt werden, was das plurale Gesicht der lokalen katholischen Gemeinschaft widerspiegelt, die sich aus Einwanderern aus verschiedenen Ländern und kirchlichen Traditionen zusammensetzt. Die Schwestern freuen sich über die Unterstützung und Wertschätzung, die sie von den örtlichen Behörden erhalten.
Auch die Schule spiegelt auch die "Einheit in der Vielfalt" wider, die die bahrainische Kirchengemeinschaft kennzeichnet. In diesem Sinne ist die Herz-Jesu-Schule eine lebendige und vielfältige Gemeinschaft, in der Schüler, Lehrer, Mitarbeiter und ehemalige Schüler mit unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Kulturen zusammenleben. Das ganze Jahr über organisieren Lehrer und Schüler Veranstaltungen und Aktivitäten, um die Multikulturalität zu fördern und soziale Verantwortung zu übernehmen.
Dankbarkeit und Anerkennung
Die Dankbarkeit und Anerkennung, die die Herz-Jesu-Schule heute genießt, ist das Ergebnis einer langen und nicht selbstverständlichen Geschichte des Engagements für die Bildungsarbeit zum Wohle aller.
Die Herz-Jesu-Schule wurde 1948 von dem Kapuzinermissionar Barnabas Maddii mit der Unterstützung der Anglo-Inderin Martyn gegründet, die als erste Schulleiterin zusammen mit einer Gruppe von Lehrern die ersten Klassen auf den Weg brachte. Im Laufe der Jahre nahm die Zahl der Bewerbungen für die Aufnahme in das Institut zu. Im Jahr 1952 bat Bischof Luigi Magliacani, der damalige Apostolische Vikar von Arabien - der während des Zweiten Weltkrieges von den Briten verhaftet und nach Indien deportiert worden war (vgl. Fides Agency 5/11/2022) - die damalige Generaloberin der Comboni-Missionarinnen, Schwester Carla Trozeni, ein, die die Leitung der Schule zusammen mit anderen Schwestern zu übernehmen. Nach mehreren Veränderungen und harter Arbeit wird das Institut heute von den Schwestern der Apostolischen Karmelgemeinschaft mit der gleichen Hingabe geführt.
Die Jubiläumsfeierlichkeiten werden morgen, am 12. Dezember, mit einer Dankesmesse in der Pfarrei in Manama zu Ende gehen.
(Fides 11/12/2023)