ASIEN/PHILIPPINEN - Bombenanschlag bei katholischer Messe in Marawi: Papst Franziskus bekundet Beileid

Sonntag, 3 Dezember 2023 ortskirchen   terrorismus   krisengebiete   dschihadisten   sektierertum  

Marawi (Fides) - Am frühen Morgen des heutigen 3. Dezember wurde die philippinische katholische Gemeinde auf der Insel Mindanao, in einer der überwiegend muslimischen Provinzen, von einem Terroranschlag heimgesucht. Ein Sprengsatz wurde während der Eucharistiefeier am ersten Adventssonntag in einer Sporthalle der „Mindanao State University“ in Marawi, der Hauptstadt der Provinz Lanao del Sur, gezündet. Die Messe hatte um 7 Uhr morgens Ortszeit begonnen. Der Anschlag forderte mindestens vier Todesopfer, mindestens 42 Menschen wurden verletzt.
Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos verurteilte den Anschlag umgehend und bezeichnete ihn als "sinnlose Tat ausländischer Terroristen".
Fotos, die auf der Facebook-Seite der Regierung von Lanao del Sur gepostet wurden, zeigen umgestürzte Plastikstühle und einen schwarzen Fleck auf dem Boden der Sporthalle, in der die Messe stattfand.
Der Bürgermeister von Marawi, Majul Gandamra, appellierte an seine christlichen und muslimischen Mitbürger, angesichts des Terroranschlags, der Hass und Rachegefühle zwischen den verschiedenen Gemeinschaften schüren soll, zusammenzustehen. "Unsere Stadt", so der Bürgermeister, "ist seit langem ein Symbol für friedliche Koexistenz und Harmonie, und wir werden nicht zulassen, dass diese Gewaltakte unser gemeinsames Engagement für Frieden und Einheit überschatten“.
Am vergangenen Freitag hatte das philippinische Militär bei einer Operation elf islamistische Kämpfer der Organisation „Dawlah Islamiya-Philippine“ in Mindanao getötet. Die von der Polizei eingeleiteten Ermittlungen gehen deshalb auch von der Hypothese aus, dass es sich bei dem Anschlag in der Universitätssporthalle um eine Art Vergeltungsmaßnahme nach der Militäroperation zwei Tage zuvor handelte.
Papst Franziskus versicherte beim Angelus die Betroffenen seines Gebets. „Ich möchte mein Gebet für die Opfer des Anschlags von heute Morgen auf den Philippinen versichern, wo während der Messe eine Bombe explodierte. Ich bin den Familien und den Menschen in Mindanao, die schon so viel gelitten haben, sehr nahe“, so der Papst wörtlich.
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sandte im Namen von Papst Franziskus ein Beileidstelegramm für die Opfer des Anschlags an den Leiter der Territorialprälatur Marawi, Bischof Edwin Angot de la Peña.
In dem Telegramm bat Papst Franziskus darum, seine geistliche Nähe "allen von dieser Tragödie Betroffenen" zu übermitteln. Er empfehle „die Seelen der Verstorbenen der liebenden Barmherzigkeit des allmächtigen Gottes".
In der Botschaft erfleht der Papst "die göttlichen Gaben der Heilung und des Trostes für die Verwundeten und Trauernden, verbunden mit dem Gebet, dass Christus, der Fürst des Friedens, allen die Kraft gebe, sich von der Gewalt abzuwenden und alles Böse mit Gutem zu überwinden (vgl. Röm 12,21)“.
Auf der Insel Mindanao, im mehrheitlich katholischen Süden des Archipels, lebt eine große muslimische Gemeinschaft von rund 6 Millionen Menschen, die in der Vergangenheit Formen der Autonomie und Unabhängigkeit forderten und - nach Jahrzehnten, die auch von Konflikten und bewaffneten Aufständen geprägt waren - die Einrichtung der Autonomen Region Muslimisches Mindanao erreicht hat, die die Provinzen mit islamischer Mehrheit umfasst.
Die Stadt Marawi war 2017 von einer mit dem Islamischen Staat verbündeten Organisation kontrolliert worden, und wurde anschließend nach einer Belagerung durch das Militär verwüstet.
(GV) (Fides 3/12/2023)


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