Rom (Fides) - Die katholischen Patriarchen des Nahen Ostens bitten die Mitglieder ihrer Kirchen, "ihre Gebete zu intensivieren", um den Herrn Jesus Christus zu bitten, den Frieden in dem Land wiederherzustellen, in dem er selbst geboren wurde. Gleichzeitig rufen sie die Großmächte und die internationale Gemeinschaft auf, sich für ein Ende des Krieges im Heiligen Land einzusetzen, indem sie "die von den Vereinten Nationen verabschiedeten internationalen Resolutionen umsetzen" und das "Selbstbestimmungsrecht" der Völker anerkennen.
Die Oberhäupter der fünf im Nahen Osten und in Nordafrika vertretenen katholischen Ostkirchen, die sich seit Anfang Oktober in Rom aufhalten, um an der Generalversammlung der Bischofssynode teilzunehmen, sind zusammengekommen, um Informationen und pastorale Wünsche in Bezug auf die Situation auszutauschen, in der sich ihre Glaubensgemeinschaften im Kontext des neuen Krieges befinden, der nach den Massakern, die in Israel von Kämpfern der Hamas und anderen im Gazastreifen operierenden islamistischen Gruppierungen verübt wurden, im Heiligen Land ausgebrochen ist.
Das Treffen der Patriarchen fand am Mittwoch, 11. Oktober, in den Räumlichkeiten des Päpstlichen Maronitischen Kollegs statt. An dem Treffen nahmen der syrisch-katholische Patriarch Ignace Youssif III. Younan, der maronitische Patriarch, Kardinal Béchara Boutros Raï, der chaldäische Patriarch, Kardinal Luis Raphael Sako, der koptisch-katholische Patriarch Ibrahim Isaac Sidrak und der armenisch-katholsche Patriarch von Kilikien, Raphael Bedros XXI. Minassian, teil.
Die fünf Oberhäupter der katholischen Ostkirchen - so heißt es in einer Mitteilung, die nach dem Treffen veröffentlicht wurde - haben die Worte und Appelle, die Papst Franziskus seit dem Beginn des neuen Gewaltausbruchs im Heiligen Land ausgesprochen hat, aufgegriffen, indem sie wie der Papst ihre betende Nähe zu den Familien der Opfer und zu "all jenen, die Stunden des Terrors und des Schmerzes durchleben" zum Ausdruck brachten. Die Patriarchen bitten die Mitglieder ihrer Gemeinschaften, sich nicht beirren zu lassen und "ihre Gebete zu Jesus Christus, dem Friedensfürsten, auf die Fürsprache seiner Mutter, der Jungfrau Maria, der Königin des Friedens, zu verstärken, damit der Friede in das Land zurückkehrt, in dem er selbst geboren wurde". Die Patriarchen appellieren auch an die "Großmächte" und die internationale Gemeinschaft und rufen alle dazu auf, "zusammenzuarbeiten, um diesem zerstörerischen Krieg ein Ende zu setzen und den gerechten und dauerhaften Frieden zu schaffen, den unsere Völker seit langem suchen, indem sie die von den Vereinten Nationen verabschiedeten internationalen Resolutionen umsetzen und die Würde der Völker und ihr Recht auf Selbstbestimmung anerkennen".
Unterdessen hat der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, im Namen aller katholischen Bischöfe des Heiligen Landes alle Pfarreien und Ordensgemeinschaften zu einem Tag des Fastens und des Gebets für Frieden und Versöhnung eingeladen. "Wir bitten", schrieb Kardinal Pizzaballa in dem Brief, den er als Vorsitzender der Versammlung der katholischen Bischöfe des Heiligen Landes unterzeichnete, "dass am Dienstag, dem 17. Oktober, alle einen Tag des Fastens, der Enthaltsamkeit und des Gebets begehen. Es soll Momente des Gebets mit eucharistischer Anbetung und Rosenkranzgebet an die Heilige Jungfrau geben. Wahrscheinlich werden in vielen Teilen unserer Diözesen die Umstände keine großen Versammlungen zulassen. In den Pfarreien, in den Ordensgemeinschaften, in den Familien wird es dennoch möglich sein, einfache gemeinsame Gebetszeiten zu organisieren".
(GV) (Fides 12/10/2023)