AFRIKA/GABUN - Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl: Katholische Kirche lädt zu Tagen des Gebets und der Buße für die Zukunft des Landes ein

Montag, 10 Juli 2023 ortskirchen   wahlen   frieden  

Libreville (Fides) – Zur Vorbereitung auf die Wahl eines neuen Präsidenten hat die katholische Kirche in Gabun hat am 7. und 8. Juli zu zwei ökumenische Tage des Gebets und der Buße für das Land eingeladen. Die beiden Bußtage standen unter dem Motto: "Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe" und "Kirche von Gabun, steh auf! Diene deinem Gott".
Die Initiative war von Erzbischof Jean Patrick Iba-Ba von Libreville auf seiner Facebook-Seite angekündigt worden: "In Erinnerung an die Sendung eines jeden Propheten bei Ezechiel: Der Prophet wanrt das Volk (vgl. Ezechiel 33,6); und gestärkt durch die Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils erinnert uns die Kirche daran, dass die Gemeinschaft der Christen sich als wahrhaft und innig verbunden mit der Menschenheitsfamilie und deren Geschichte erkennt (vgl. GS, Nr. 1) erklären wir angesichts des vorherrschenden sozialen Kontextes und im Bewusstsein der Herausforderungen der Zeit für unser Land Gabun Freitag, den 7. Juli 2023, und Samstag, den 8. Juli 2023, zu Tagen des Gebets und der Buße für unser Land".
Die Initiative wurde in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche auf den Weg gebracht. Zum ersten ökumenische Gebets- und Fastentag dieser Art versammelten sich die katholischen Gläubigen zunächst im „Petit Séminaire St. Jean de Libreville“, die evangelischen Christen in der "Paroisse des 9 étages" in der gabunischen Hauptstadt.
Am Samstag, den 8. Juli, versammelten sich alle katholische und evangelische Christen im katholischen Lycée Mons. Jean-Rémi Bessieux dann zu zu einer ökumenischen Feier. Außerdem waren die Gläubigen eingeladen, Buße zu tun, den Rosenkranz zu beten und an Messen und Fürbittgebeten für die Nation teilzunehmen.
Der Gebetsinitiative wurde auf den Weg gebracht, in der Erinnerung daran, dass bereits nach der Bekanntgabe der Wiederwahl von Ali Bongo Ondimba zum Präsidenten Gabuns am 31. August 2016 eine Welle der Gewalt im Land ausbrach. Offiziellen Angaben zufolge wurden bei den Zusammenstößen damals mindestens fünf Menschen getötet, während ein Teil der Opposition und der Zivilgesellschaft behauptete, rund 30 Tote gezählt zu haben.
Am Sonntag, den 8. Juli, gab Ali Bongo Ondimba bekannt, dass er nun auch bei den Präsidentschaftswahlen am 26. August für eine dritte Amtszeit kandidieren werde. Er hatte die Nachfolge seines Vaters Omar Bongo nach dessen Tod im Jahr 2009 angetreten und damit die Macht einer Familiendynastie fortgesetzt, die 1967 mit der Einsetzung des damaligen Albert-Bernard Bongo begann, der sich nach seiner Konversion zum Islam in El Hadj Omar Bongo Ondimba umbenannte.
(L.M.) (Fides 10/7/2023)


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