AFRIKA/DR KONGO - Weltfrauentag: Frauen fordern mehr Sicherheit und Maßnahmen zu Bekämpfung von Entführungen

Mittwoch, 8 März 2023 bewaffnete gruppen   entführungen   frauen  

Goma (Fides) - "Neben mehr Sicherheit fordern wir die Bekämpfung aller negativen Faktoren und bewaffneten Gruppen, die mit ausländischen Akteuren zusammenarbeiten". "Wir fordern mehr Sicherheit und die Schließung von Kommunikationsnetzen, die die Sicherheit der Kunden nicht gewährleistet und es den Entführern erleichtern, Lösegeld zu fordern". Dies sind nur einige der Slogans auf den Plakaten der Frauen, die am heutigen 8. März, anlässlich des Weltfrauentags in Goma auf die Straße gingen.
Die Hauptstadt von Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK), lebt seit Monaten in einer angespannten Situation, da die Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und den M23-Rebellen immer näher rücken. Trotz des wiederholt angekündigten Waffenstillstands werden Kämpfe etwa 30 km von Goma entfernt gemeldet. Eine Militärquelle teilte unterdessen am gestrigen 7. März mit, dass die Stadt Karuba (etwa 30 km westlich von Goma) in die Hände der Rebellen gefallen ist, während an der Nordfront die Offensive der M23 weitergeht und die Soldaten der kongolesischen Armee zum Rückzug in Richtung der Stadt Kanyabayonga zwingt.
Unterdessen ist im Rahmen des Kontingents, das von der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) im Osten der Demokratischen Republik Kongo eingesetzt wurde auch ein burundisches Militärkontingent in Goma eingetroffen. Dieser Militäreinsatz, wird von der örtliche Bevölkerung mit Skepsis betrachtet, da man befürchtet, dass die Kontigente der Nachbarländer nationale Interessen verfolgen, anstatt die kongolesische Zivilbevölkerung zu schützen. Auf den Plakaten der Kundgebung anlässlich des Weltfrauentags waren deshalb auch Slogans zu lesen, die den Austritt der Demokratischen Republik Kongo aus der EAC forderten.
Bemerkenswert war auch, dass die Demonstrantinnen auf die seit langem bestehende Geißel der Entführung hinwiesen, die in Nord-Kivu unterdessen zu einer regelrechten „Industrie“ geworden ist. Die Bürgerrechtsbewegung Lucha weist seit langem darauf hin, dass Entführer Mobilfunknetze nutzen, um über Mobile Banking Lösegeld zu fordern, wobei aber kein Telekommunikationsunternehmen in der Lage zu sein scheint, die Entführer zu lokalisieren und vor Gericht zu stellen.
(L.M.) (Fides 8/3/2023)


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