Kinshasa (Fides) - Die Lage in der Provinz Nord-Kivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, bleibt weiter angespannt. Am heutigen 9. Februar werden neue Zusammenstöße zwischen den kongolesischen Streitkräften (FARDC) und den M23-Rebellen entlang der Straße von Kitshanga nach Sake gemeldet. Die erneuten Kämpfe haben dazu geführt, dass viele Menschen nach Goma und Minova fliehen, wodurch die Zahl der Vertriebenen in und um die Hauptstadt von Nord-Kivu weiter steigt.
Unterdessen steigt die Zahl der Opfer des Angriffs auf den Konvoi der Mission der Vereinten Nationen im Kongo (MONUSCO) vom 7. Februar weiter an. Insgesamt sollen ach Angreifer ums Leben gekommen sei, während anfangs von drei Opfern berichtet wurde (vgl. Fides 8/2/2023). Bei den Angreifern soll es sich um Flüchtlinge aus dem Vertriebenenlager von Kanyaruchinya, nicht weit von Goma entfernt, handeln. Die Zahl der Verwundeten wird auf 28 beziffert.
Die Zahlen gab der Militärgouverneur von Nord-Kivu, Ndima Kongba Constant, am gestrigen 8. Februar bekannt. In der offiziellen Mitteilung des Militärgouverneurs heißt es: "Gegen sechs Uhr nachmittags Ortszeit wurde ein MONUSCO-Konvoi, der aus Rutshuru kam, von Kriegsvertriebenen aus dem Lager Kanyaruchinya kontrolliert. Angesichts der Weigerung der MONUSCO verhinderten sie die Weiterfahrt nach Goma vorzudringen. Angesichts dieser Situation gaben die UN-Sicherheitskräfte Warnschüsse ab, die leider den Tod von acht Zivilisten zur Folge hatte, während es 28 Verwundete gab".
Gegen die MONUSCO als auch die jüngst in der Region stationierten Einheiten der Ostafrikanischen Staatengemeinschaft (EAC) wird in Goma protestiert, wo zahlreiche Demonstranten auf die Straße gegangen sind, um den Abzug der ausländischen Streitkräfte zu fordern, denen Passivität oder sogar Komplizenschaft mit den M23-Rebellen vorgeworfen wird.
Die EAC-Militärmission wurde am 20. Juni des vergangenen Jahres auf einer Sitzung der Staats- und Regierungschefs der Gemeinschaft genehmigt. Geplant ist die Entsendung einer gemeinsamen Militärtruppe von mindestens 6.500 bis maximal 12.000 Soldaten unter dem Kommando Kenias. Die Einheiten sind in Goma stationiert haben und die Aufgabe, gegen "die negativen Kräfte" (bewaffnete Gruppen), die in Nord- und Süd-Kivu, Ituri und Haut-Uélé vorzugehen.
(L.M.) (Fides 9/2/2023)