AFRIKA/BURKINA FASO - Entführte Frauen freigelassen: Sicherheits- und Ernährungslage bleiben prekär

Samstag, 21 Januar 2023

Ouagadougou (Fides) - Die Nachricht von der Freilassung von 27 der etwa 50 Frauen, die zwischen dem 12. und 13. Januar 2023 zusammen mit ihren Kindern in der nördlichen Provinz Soum entführt worden waren, liegt erst wenige Tage zurück. Das staatliche Fernsehen des Landes zeigte Bilder von den Frauen, die zusammen mit 39 Kindern von ihren Entführern freigelassen und in die Hauptstadt Ouagadougou gebracht wurden.
Das Phänomen der Massenentführung von Frauen war in Burkina bisher unbekannt. Die Opfer waren auf der Suche nach Lebensmitteln außerhalb des Dorfes Liki, etwa 15 km von der Stadt Aribinda entfernt. Im Bezirk Arbinda kam es seit mehreren Wochen immer wieder zu Zusammenstößen zwischen den Sicherheitskräften und diesen bewaffneten Gruppen. Das Gebiet gehört zu den am stärksten vom islamistischen Terrorismus betroffen Regionen, in dessen Folge in den letzten Jahren Tausende von Zivilisten in den Tod gerissen und rund zwei Millionen Menschen (bei einer Bevölkerung von 22 Millionen) gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen.
Da weite Teile des Nordens von den Aufständischen blockiert sind, hat sich in Burkina Faso auch Ernährungslage hat sich in den letzten Monaten besonders zugespitzt, was die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln gefährdet. Im September 2022 wurden Dutzende von Soldaten getötet, als ein Konvoi von 150 Fahrzeugen mit Versorgungsgütern in der nördlichen Stadt Djibo, der Hauptstadt von Soum, angegriffen wurde.
Das Land erlebt außerdem wochenlang hohe Spannungen aufgrund von antifranzösischen Demonstrationen in der Hauptstadt. Die beiden Militärputsche, einer im Januar und der andere zwischen Ende September und Anfang Oktober 2022 (vgl. Fides 30/9/2022), haben die Beziehungen zwischen Ouagadougou und Paris belastet.
Burkina Faso, das derzeit vom Übergangspräsidenten Ibrahim Traorè (vgl. Fides 3/10/2022) geführt wird, ist bisher nicht in der Lage, die dschihadistische Gewalt im Norden des Landes einzudämmen.
(AP) (Fides 21/1/2023)


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