La Paz (Fides) - Die bolivianische Bischofskonferenz (CEB) äußert sich besorgt über den Inhalt der Schulreform und vertritt die Meinung, dass sie "die Ziele, Ergebnisse und Bemühungen der letzten beiden Schulverwaltungen ernsthaft untergräbt". Nach Ansicht der Bischöfe wird "der Qualität der Bildung keinen Vorrang einräumt“, während Inhalte „festgelegt wurden, ohne dass die im Bildungsbereich tätigen Institutionen einbezogen wurden und ihre Überlegungen einbrachten".
Der Weihbischof der Diözese San Ignacio de Velasco, Fernando Bascopé, der die bischöfliche Kommission für Bildung leitet, erläuterte zusammen mit dem stellvertretenden Generalsekretär der Bischofskonferenz, Pfarrer Diego Plá, und dem Geschäftsführer der Kommission für Bildung, Jorge Fernández, auf Pressekonferenz die Position der Bischöfe gegenüber Medienvertretern.
In der bei dieser Gelegenheit vorgelegten Botschaft wurde betont, dass die öffentlichen Demonstrationen der Lehrer- und Elternverbände "ein Zeichen dafür sind, dass über das Thema nicht gut beraten wurde". Die zuständigen Institutionen, hingegen "sind sich nicht im Klaren darüber, welche Verantwortung mit der Schulreform auf sie zukommt", z. B. in Bezug auf die Bereitstellung von technischem und pädagogischem Material und noch weniger in Bezug auf den Bau und die Verbesserung der erforderlichen Infrastruktur.
Der bischöfliche Kommission für Bildung äußert sich aber auch besorgt über die Aufnahme von Themen in den Lehrplan, "die, wenn sie ohne einen angemessenen familiären und emotionalen Kontext behandelt werden, nur Verwirrung und Desorientierung hervorrufen“. Dies sei der Fall bei der "umfassenden Sexualerziehung", die in allen Lehrplänen von der Grundschule bis zur Sekundarstufe enthalten ist. Diese verletze das Recht und die Verantwortung der Eltern, „ihre Kinder in der Liebe zum Leben zu erziehen“. Und führe zu „einer entpersönlichten und utilitaristischen Gesellschaft mit stark individualisierten Zielen".
Die Vertreter der katholischen Kirche fordern abschließend das Bildungsministerium auf, "die Forderungen, die bereits von Lehrern und Eltern gestellt wurden, zu überprüfen und zu berücksichtigen". Sie ermutigen Eltern, Lehrer und Schüler, "einen kritischen Sinn zu haben, der auf Prinzipien und Werten und nicht auf ideologischen Zwängen beruht", "denn die Erziehung muss der Wahrheit und nicht der ideologischen Manipulation untergeordnet sein".
(SL) (Fides 19/1/2023)