AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Auch die Patienten im Krankenhaus von Kinshasa nehmen an der Aufklärungskampagne der katholischen Kirche zur bevorstehenden Wahl teil; verschiedene Kandidaten äußern sich besorgt hinsichtlich der 5 Millionen überschüssigen Wahlscheine

Donnerstag, 13 Juli 2006

Kinshasa (Fidesdienst) - Auch die Patienten im Krankenhaus von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, nehmen dank des Engagements der Franziskaner Missionsschwester Francine Buys an der Aufklärungskampagne der katholischen Kirche zur bevorstehenden Wahl teil.
Seit einem Jahr ist die Ordensfrau im Ngaliema-Krankenhaus in Kinshasa tätigt. Im Vorfeld der bevorstehenden Wahl verteilte Schwester Francine Broschüren des katholischen Büros für die Koordinierung des Erfolgs der Übergangszeit (CARTEC) nicht nur unter den Patienten sondern auch unter den Ärzten und Krankenpflegern der Gesundheitseinrichtung.
Wie die Ordensfrau in einem Interview mit der kongolesischen Nachrichtenagentur DIA berichtet, zeigen die Patienten großes Interesse an den Veröffentlichungen und wollen den Wahlprozess im eigenen Land mitverfolgen und sich daran beteiligen.
Schwester Francine, die seit 1950 in dem Land als Missionarin tätig ist, kümmert sich auch um die Ausbildung der Novizinnen, die sie auch dazu anregt, sich mit der Verfassung des Landes auseinanderzusetzen. Nach Ansicht der Ordensfrau wissen die Bürger des Landes zu wenig über die eigene Verfassung.
Die kongolesischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 31. Juli werden in der Geschichte der Demokratischen Republik Kongo ein Wendepunkt sein: erstmals nach 46 Jahren finden in dem Land freie Wahlen statt. Mit der Wahl wird auch die Überganszeit zu Ende gehen, die 2002 begann.
Die Wahlkampagne, die offiziell vor einigen Tagen begann (vgl. Fidesdienst vom 11. Juli 2006) verlief bisher jedoch nicht ganz ohne Spannungen.
Mehrere Menschen wurden bei Auseinandersetzungen verletzt, zu denen es vor zwei Tagen zwischen Demonstranten und Polizeibeamten in Kinshasa kam. Die Demonstranten hatten bei einer Kundgebung die Vernichtung der Wahlscheine gefordert, die als Reserve gedruckt worden waren, da sie befürchten, sie könnten zum Wahlbetrug missbraucht werden.
Rund 300 Demonstranten verteilten dabei Flugblätter für 19 Kandidaten, die in der vergangenen Woche einen Aufschub der Wahlen gefordert hatten. Diese Kandidaten fordern die Vernichtung der 5 Millionen überschüssigen Wahlscheine, um eine Fälschung des Wahlergebnisses zu vermeiden. Nach Ansicht der Wahlkommission sind diese Wahlscheine jedoch notwendig für den Fall, dass andere Wahlscheine durch einen unvorhergesehenen Zwischenfall unbrauchbar werden. (LM) (Fidesdienst, 13/07/2006 - 35 Zeilen, 354 Worte)


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