AMERIKA/DOMINIKANISCHE REPBUBLIK - “Weihnachten wird oft nicht mehr beim Namen genannt”

Donnerstag, 15 Dezember 2022 weihnachten   soziale lage   politik   bischofskonferenzen  

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Santiago de los Caballeros (Fides) – In seiner Weihnachtsbotschaft beklagt der Vorsitzende der Bischofskonferenz der Dominikanischen Republik, Erzbischof Freddy Breton von Santiago de los Caballeros dass Weihnachten „nicht mehr beim Namen genannt wird, weil es nach Christus riecht. Jetzt sagen sie 'Happy Holidays', was alles sein kann. Der Erzbischof ist jedoch überzeugt, dass der Geist der Weihnacht nicht tot ist, „aber die kommerziellen Aspekte machen mehr Lärm und bekommen eine bessere Presse".
"Es gibt noch viele Menschen", fährt Erzbischof Breton fort, "die sich wie die bescheidenen Hirten von Bethlehem über das neugeborene Kind in der Armut einer Krippe freuen. Und durch dieses Geschenk motiviert, danken sie Gott, feiern mit ihren Familien und gehen hinaus, um anderen zu helfen. Das ist das wahre Weihnachten, das auch in der Sehnsucht derer zum Ausdruck kommt, die weit von ihrem Geburtsland entfernt sind und die Begegnung mit ihren Lieben suchen, bewegt von dem Wunsch, sie zu teilen". Der Erzbischof ruft daher dazu auf, die authentischen Werte des dominikanischen Volkes zu bewahren, zu dem auch der wahre Geist von Weihnachten gehöre.
Anschließend äußert Erzbischof Breton auch einige konkrete Wünsche für das neue Jahr. Erstens hofft er, dass das Bildungswesen auf allen Ebenen gestärkt wird und betont, dass die dafür bereitgestellten Mittel umsichtig verwaltet werden müssen. Zudem sollte der Bewahrung von Werten, insbesondere der Achtung der Würde der menschlichen Person, Priorität eingeräumt werden, und Ehrlichkeit sollte "eine herausragende Eigenschaft bei öffentlichen Bediensteten und im Privatleben, insbesondere bei jungen Menschen sein".
Möge es "den zuständigen Behörden endlich gelingen, den bösartigen Tumor der Korruption" auszumerzen, von dem einige dieser Korps sowie andere Ebenen der Gesellschaft betroffen sind“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz weiter. Der letzte Wunsch für das beginnende Jahr, das ein Vorwahljahr sein wird, betrifft sowohl die Parteien als auch die Bürger. Der Erzbischof vertraut darauf, dass "sie in den Prozessen und Handlungen des demokratischen Lebens genügend Reife zeigen und immer und vor allem das Wohl des Vaterlandes, d.h. aller Männer und Frauen, die die Dominikanische Republik ausmachen, suchen“. „Gott gebe uns ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein neues Jahr voller Weisheit", lautet sein abschließender Wunsch.
In den letzten Jahren herrschte in der Dominikanische Republik eine gewisse politische Stabilität, die es dem Land ermöglichte, internationale Abkommen zu schließen und dank einem Aufschwunng in Landwirtschaft, Bauwesen, Handel und Tourismus vom Wirtschaftswachstum zu profitieren. Die Kluft zwischen Arm und Reich bleibt jedoch groß, und die Situation der haitianischen Einwanderer, die auf den Zuckerrohrplantagen arbeiten und dort größtenteils unter unmenschlichen Bedingungen leben, ist besorgniserregend. Zu den wichtigsten nationalen Problemen, die es zu lösen gilt und die von den Bischöfen in ihren Ansprachen häufig genannt werden, gehören Korruption, Mangel an Transparenz und Ehrlichkeit, die auch die höchsten Ebenen der Politik und der Armee erreichen.
(SL) (Fides 15/12/2022)


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