AFRIKA/UGANDA - Versorgung in Flüchtlingscamps leidet unter Kürzungen

Freitag, 9 Dezember 2022

Kampala (Fides) - Durch die einschneidende Kürzung der Lebensmittelrationen seitens der internationalen Hilfswerke und die steigenden Preise verschlechtern sich die Lebensbedingungen der Flüchtlinge in Ugandischen Flüchtlingscamps weiter. Dies bestätigt auch die italienischen Missionsschwester Schwester Laura Gemignani von den Comboni-Missionarinnen, die in Kanawat, der Diözese Kotido in Karamoja, 10 Autostunden von Kampala entfernt, arbeitet und die prekäre Lage von Hunderttausenden von Flüchtlingen beklagt.
Die Missionarin bestätigte im Gespräch mit Fides das Engagement der Schwestern in Yoro, die sich dort bereits um Kinder des Auffanglagers Rhino Camp kümmern. "Es gibt dort rund 130.000 Vertriebene, 80 % davon Frauen und Kinder", erklärt Schwester Laura. „Wir sind dabei, uns zu organisieren, um dauerhaft vor Ort zu sein. Wir haben bereits ein Gelände mit Wasseranschluss gefunden, wir müssen das Gebäude für die das Wohnhaus der beiden ugandischen Schwestern und ein Gesundheitszentrum bauen, in der Hoffnung, dass Gelder eintreffen, die auch für die Menschen in Not verwendet werden können“.
Uganda beherbergt mehr Flüchtlinge als jedes andere Land in Afrika. Fast 1,5 Millionen Menschen fliehen vor Konflikten in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo (DRC), dem Südsudan und Somalia. Aufgrund der akuten Nahrungsmittelknappheit erwägen nun viele, in ihre Heimatländer zurückzukehren, da das Welternährungsprogramm (WFP) aufgrund fehlender Mittel die Rationen zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre kürzen muss. Offiziellen Schätzungen zufolge wird die jüngste Kürzungsrunde im Oktober für die Flüchtlinge wirksam und folgt auf frühere Kürzungen in den Jahren 2020 und 2021. Die Hilfe in den Lagern ist aufgeteilt in Bargeld und direkte Nahrungsmittelhilfe, und nach den jüngsten Kürzungen verfügen alle Flüchtlinge, die Nahrungsmittelhilfe erhalten, über weniger als 40 % der vom WFP als überlebensnotwendig bezeichneten Rationen. Der Mangel an Nahrungsmitteln erschwert es den Kindern, die Schule zu besuchen und sich im Unterricht zu konzentrieren. Etwa 440 Schüler haben in diesem Jahr die Schule abgebrochen, und die, die sie noch besuchen, kommen meist erst zur Prüfungszeit oder gehen vor dem Ende der Schulzeit, um sich etwas zu essen zu beschaffen. Darüber hinaus erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR im vergangenen Monat, es sei nicht in der Lage, den Flüchtlingen genügend Seife zur Verfügung zu stellen oder die Gesundheitszentren angemessen auszustatten, die sich inmitten eines Ebola-Ausbruchs befinden, der bisher 56 Menschen das Leben gekostet hat.
Die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen führten die jüngsten Kürzungen auf die Dürrekatastrophe am Horn von Afrika und den Krieg in der Ukraine zurück, was die internationalen Geber veranlasste, die Hilfsgelder neu zu verteilen. Im Jahr 2022 wurden die Ressourcen durch die unerwartete Ankunft von Hunderttausenden von Flüchtlingen aus Nachbarländern wie dem Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo, wo die Gewalt durch die Bewegung des 23. März (M23), eine inaktive kongolesische Rebellentruppe, die kürzlich in Kigali reaktiviert wurde, eskaliert, zusätzlich belastet.
(AP) (Fides 9/12/2022)


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