Mailand (Fides) - Während im Herzen Europas weiterhin Tod und Zerstörung Völkern spalten, die durch den gleichen Glauben an Christus vereint sind, findet in Mailand ein Studiensymposium statt, in dessen Mittelpunkt die Muttergottes steht. Auf der Rednerliste stehen und Wissenschaftler aus slawischen und westeuropäischen Ländern, einschließlich Russland und der Ukraine.
Das Symposium trägt den Titel "Die Mutter Gottes in den slawischen Kulturen" und findet vom 6. bis 8. Oktober auf Initiative der Accademia Ambrosiana in Mailand statt, die damit ihren elften „Dies academicus“ feiert.
In den vier Sitzungen der Konferenz wird das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln (liturgisch, ikonographisch, literarisch, philosophisch und unter dem Gesichtspunkt der Marienfrömmigkeit) beleuchtet und es werden wertvolle Einblicke in wissenschaftliche, theologische und kulturelle Aspekte geboten. Zu den Referenten gehören: aus Polen Aleksander Naumow, aus der Ukraine Shumilo Svitlana, aus Russland Maria Pliukhanova, aus Italien Maria Candida Ghidini.
„Das Fehlen eines kulturellen Austauschs in einer Situation bewaffneter Konflikte ist in der Tat ein Anreiz für die Spaltung und Entfremdung zwischen den Menschen. Selbst wenn die internationalen Bedingungen dazu tendieren, den kulturellen Dialog zu beeinträchtigen, müssen wir daran denken, dass die Kultur ihrem Wesen nach zur Begegnung zwischen den Menschen tendiert", so Msgr. Francesco Braschi, Leiter der Slawistik-Instituts der Accademia Ambrosiana. "Selbst in Konfliktsituationen", so der Priester, "ist es notwendig, den Beitrag derjenigen zu schützen und fördern, die am Ende des Krieges eine Bereicherung sein werden und die jetzt in der Isolation der Gefahr ausgesetzt, sich gehen zu lassen oder sich schämen zu müssen, was die Einzelnen oft nicht verdienen und was die Situation nur verschlimmern kann".
Die Accademia Ambrosiana, die nun zusammen mit der Pinakothek die „Veneranda Biblioteca Ambrosiana“ bildet, hat beschlossen, die bestehenden Beziehungen zu Kultureinrichtungen in slawischen Ländern, einschließlich der Ukraine und der Russischen Föderation, fortzusetzen und zu pflegen. Diese Kontinuität ist mit Blick auf Geschichte der Biblioteca Ambrosiana, die 1607 von Kardinal Federico Borromeo gegründet wurde, zu einer Zeit, die auf tragische Weise von den Religionskriegen zwischen Katholiken und Protestanten in Mittel- und Osteuropa geprägt war, nur folgerichtig. "Gerade in diesem Zusammenhang", so Msgr. Braschi weiter, "hatte unser Gründer gewollt, dass die Doktoren der Bibliothek mit Gelehrten, die anderen Konfessionen oder staatlichen Einrichtungen angehörten und sich im Konflikt befanden, Korrespondenz führten und einander, wenn möglich, persönlich besuchten. Was damals eine wertvolle Erkenntnis von Federico Borromeo war, hat für uns heute prophetischen Wert".
Die Accademia Ambrosiana wurde 2008 mit dem Ziel gegründet, die Begegnung und den Dialog zwischen den verschiedenen Völkern und Kulturen zu fördern, und folgt damit einer Intuition von Kardinal Federico Borromeo.
(CD) (Fides 5/10/2022)
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