AMERIKA/HAITI - Nach Anschlag auf kirchliche Flüchtlingsunterkunft: "Armut und Verzweiflung schüren Gewalt"

Mittwoch, 21 September 2022 gewalt   politik   ortskirchen   soziale lage   armut  

Celam

Port-au-Prince (Fides) – Nach einem Anschlag auf Unterkünfte des Flüchtlingshilfswerks der Jesuiten in Ounaminteh im Norden Haitis bringt das kirchliche Netzwerk „Red Clamor“, das sich für Migranten, Flüchtlinge und Opfer von Menschenhandel einsetzt "Solidarität und Verbundenheit in diesem Moment der Ungewissheit und der großen Trauer" zum Ausdruck . Der Überfall habe, "in einem Klima des allgemeinen Chaos, das in diesem leidenden Land nicht endet" stattgefunden.
"Wir wissen um den großen Dienst, den Sie dem haitianischen Volk erweisen, insbesondere den Menschen in erzwungener Mobilität, den Opfern der zunehmenden Verarmung, der Gewalt und der Katastrophen im Zusammenhang mit der Klimakrise", heißt es in der Solidaritätsbekundung, in der hervorgehoben wird: "Wir sind Zeugen der Liebe, die sie empfinden, und der hohen Wertschätzung der überwiegenden Mehrheit der Haitianer für die von Ihnen geleistete Arbeit; diese vereinzelten Ereignisse sind das Ergebnis von Verzweiflung und des Fehlens einer öffentlichen Politik, die alle Haitianer auf den Weg einer ganzheitlichen menschlichen Entwicklung führt, ohne dass jemand von seinem Recht auf ein Leben in Würde ausgeschlossen wird."
Man bete für eine Ende der Gewalt, so Red Clamor, damit das Flüchtlingshilfswerk der Jesuiten seine Arbeit in Haiti in Sicherheit fortsetzen kann. Und man bete auch dafür, dass der Herr die Herzen der Gewalttäter berührt, die ebenfalls "Opfer des in Haiti herrschenden Systems sind, das die Menschen erniedrigt und Gewalt erzeugt".
Bereits in den vergangenen Tagen hatten die haitianischen Bischöfe im Namen der gesamten Kirche des Karibikstaates Alarm geschlagen: "Die überall herrschende Armut und Unsicherheit zeigt deutlich, dass unsere staatlichen Behörden nicht in der Lage sind, das Land zur Normalität zurückzuführen, wie es eigentlich sein müsste“, so die Bischöfe. "Die Lage ist ernst. Das Elend ist groß. Die Menschen müssen leben und haben jedes Recht, mit Respekt und Würde zu leben", heißt es in dem Dokument der haitianischen Bischofskonferenz.
(SL) (Fides 21/9/2022)


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