AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Abzug der UN-Blauhelme: “Zivilgesellschaft fordert Mitspracherecht”

Freitag, 2 September 2022 uno   zivilgesellschaft  

Kinshasa (Agenzia Fides) - Vertreter der Zivilgesellschaft in Süd-Kivu (Osten der Demokratischen Republik Kongo) forderten im Anschluss an eine Tagung im Erzbistum Bukavu die Gewährleistung eines friedlichen Übergangs der Zuständigkeiten zwischen Blauhelmen der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO) und den kongolesischen Sicherheitskräften bis zum Jahr 2024.
Während der Debatte wurde eine Bilanz der Tätigkeit der UN-Truppen im Osten der Demokratischen Republik Kongo in den letzten 22 Jahren gezogen, nicht zuletzt auch im Lichte der gewaltsamen Zusammenstöße zwischen der Bevölkerung und Soldaten der MONUSCO-Einheiten im vergangenen Juli, die mehrere Tote und Verletzte forderten (vgl. Fides 2. und 8. August 2022).
„Einer der Gründe für die Zusammenstöße", heißt es in einem Kommuniqué, das Fides vorliegt, "sind die unzureichenden Ergebnisse (bei der Gewährleistung der Sicherheit durch die Blauhelme) angesichts der hohen Erwartungen der Bevölkerung", die durch die Unfähigkeit der MONUSCO-Leitung, mit der Bevölkerung zu kommunizieren, noch verschärft wurden. Insbesondere werden unzureichende Informationen über das Mandat der UN-Mission und einige Äußerungen ihres Sprechers beklagt, die nicht zur Beruhigung der Gemüter beitragen. Hinzu kommen "der Verdacht der Zusammenarbeit zwischen der MONUSCO und einigen bewaffneten Gruppen", "die Dämonisierungskampagne gegen die MONUSCO über die sozialen Medien mit der Verbreitung von Fake News", "die Manipulation bestimmter Bevölkerungsgruppen durch Interessengruppen innerhalb und außerhalb des Landes" und "das Wiederaufleben von Angriffen auf Zivilisten in der Nähe von MONUSCO-Standorten und -Stützpunkten".
Die UN-Mission in der DRK wird ihr Mandat bis zum 30. Juni 2024 beenden. Die Zivilgesellschaft in Süd-Kivu fordert ein Mitspracherecht bei der Umsetzung des Übergangsplans, der bis zu diesem Zeitpunkt zum vollständigen Abzug der Blauhelme aus der DRK führen soll. "Zu diesem Zweck haben wir einen Ad-hoc-Ausschuss eingerichtet, der die erfolgreichen Maßnahmen der MONUSCO aufzeigen, unsere Vorschläge für den Plan unterbreiten und künftige Szenarien skizzieren soll, um möglichen Problemen nach dem Abzug der UN-Soldaten vorzubeugen", heißt es in der Erklärung abschließend.
(L.M.) (Fides 2/8/2022)


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