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Nowosibirsk (Fides) – Als eine Zeit im Zeichen des Gebets und in der "sicheren Hoffnung" auf die Auferstehung erlebte die katholische Gemeinde der Diözese der Verklärung in Nowosibirsk, in der russischen Region Sibirien, die Tage der Karwoche und die Osterzeit. Die Eucharistie sei "Quelle und Höhepunkt" der Feierlichkeiten gewesen, so Pater Corrado Trabucchi (OFM), der berichtet, dass während der Messe am Gründonnerstag 17 Täuflinge nach einer angemessenen Vorbereitungszeit das Sakrament der Erstkommunion empfingen.
Pater Corrado Trabucchi OFM, der Missionar in Nowosibirsk tätig ist, sagt gegenüber Fides: "Die Feier der Karwoche begann hier in Russland mit dem Zeichen der Weidensprösslinge, die bei uns die Palmen darstellen. So haben wir die heiligen Tage gefeiert, die uns dazu bringen, Jesus als unseren König anzuerkennen. In der Karwoche und zu Ostern wurde trotz aller Schwierigkeiten dieser Zeit ein beherztes Gebet um Frieden zu Gott erhoben. Gerade in diesen Ostertagen möchte ich, dass wir alle über unseren Ursprung, unseren Glauben und unser Ziel nachdenken: Wir dürfen nicht vergessen, dass Jesus uns eint und will, dass wir vereint bleiben, um der Zukunft entgegenzusehen und seine Auferstehung, das Leben nach dem Tod, zu empfangen. In Russland tauschen wir Ostergrüße aus und sagen: "Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden", und wir umarmen uns dreimal. In diese Umarmung, die ein Zeichen der Teilhabe an der Auferstehung und des tiefen Friedens ist, schließen wir die ganze Menschheit ein und wünschen ihr ein frohes Osterfest aus Sibirien".
Wie der Franziskanerbruder berichtet, ist die franziskanische Präsenz in diesem Gebiet Teil des "Russland-Projekts" von Papst Johannes Paul II., das dieser Anfang der 1990er Jahre auf den Weg brachte: "Hier in Nowosibirsk haben wir eine sehr kleine Pfarrei und wir betreiben die katholische franziskanische Schule 'Geburt des Herrn'. Wir kamen vor 27 Jahren, als unser Orden beschloss, dem Aufruf von Papst Wojtyla zu folgen. Wir arbeiten auf mehreren Ebenen: Zunächst kümmern wir uns um die Seelsorge für die Katholiken lateinischen Ritus, die während der stalinistischen Deportationen in dieses Gebiet kamen und jahrzehntelang im aufgezwungenen Atheismus lebten; außerdem sind wir im ökumenischen Dialog aktiv, da die Mehrheit der Bevölkerung hier orthodox ist und in letzter Zeit sind viele Muslime aus zentralasiatischen Ländern dazu gekommen, so dass auch ein interreligiöser Dialog geplant ist. Daneben stellen wir mit unserem Leben das Charisma des heiligen Franz von Assisi und des Franziskanerordens vor. Im Moment gibt es nicht viele Berufungen, aber wir sind sicher, dass sie kommen werden".
Neben der Bruderschaft in Nowosibirsk verfügt die franziskanische Mission in Russland über zwei weitere Gemeinschaften: eine in Sankt Petersburg und eine in der Nähe von Wladiwostok. Den enormen Entfernungen ist es geschuldet, dass die Missionare sich nur selten persönlich treffen und fast immer per Videokonferenz zusammenkommen.
(LF-PA) (Fides 20/4/2022)
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