Hanoi (Fides) - Die Katholiken in Vietnam leben die Fastenzeit im Zeichen der Nächstenliebe, denn "der Glaube entsteht auch durch die Nächstenliebe", so die Gläubigen. Caritas Hai Phong – die Caritasstelle der drittbevölkerungsreichste Stadt des Landes, die etwa 100 Kilometer von der Hauptstadt Hanoi entferntist - im Rahmen der verschiedenen Initiativen zur spezifische Hilfsprogramme zur Unterstützung der Armen gestartet, wie die Eröffnung des "No Money Supermarket" für die Armen und Besuche und Geschenke für Menschen in Not. Katholische Freiwillige besuchen dabei auch Patienten im psychiatrischen Pflegezentrum von Hai Phong und im Leprakrankenhaus von Chi Linh. Der Direktor der Caritas Hai Phong, Pfarrer Joseph Nguyen Van Vang, appellierte an die Gläubigen der Diözese: "Obwohl wir wissen, dass unser aller Leben aufgrund der Pandemie schwierig ist, gibt es viele Menschen, die ärmer sind und in ärmlichen Verhältnissen leben und dringend geistige und materielle Unterstützung benötigen“.
Dank der Unterstützung vieler Spender konnten im Rahmen des so genannten "No Money Supermarket"-Programms der Caritas Hai Phong "Einkaufsgutscheine" an Bedürftige verteilt werden. Jeder Gutschein in der Landeswährung hat einen Wert von etwa 200.000 vietnamesischen Dong (ca. 8 Euro) und ermöglicht den kostenlosen Kauf von Waren des täglichen Bedarfs in diesem speziellen Supermarkt, der in Form eines „mobilen Supermarkts“ unterwegs ist.
Am ersten Fastensonntag (6. März) wurden im Rahmen der Aktion mehr als 120 Gutscheine kostenlos in Hai Phong verteilt. Am zweiten Fastensonntag (13. März) wurde der Supermarkt in die Gemeinde Xam Bo, ebenfalls in der Diözese Hai Phong, verlegt und 152 Gutscheine, hauptsächlich an arme Nichtchristen, ausgegeben. Alle waren glücklich und freuten sich über das Geschenk im Zeichen der Fürsorge, Unterstützung und des Trost.
Am 27. März, dem vierten Fastensonntag, überreichte die Caritas Hai Phong Geschenke an die Leprakranken im Chi Linh Leprakrankenhaus in der Provinz Hai Duong in der Diözese. Dabei überreichten die Freiwilligen 103 Patienten Geschenke, darunter wichtige Dinge des täglichen Lebens. Abgesehen von den Spenden ist die Aktion auch von menschlichem und geistigen Wert. Bei der Entgegennahme des Geschenks erklärte zum Beispiel Frau Doan Thi Vai: "Wir freuen uns über den Besuch dieser Delegation, denn wir leben hier sehr einsam".
In den letzten Tagen der Fastenzeit, kurz vor Ostern, verteilte Caritas Saigon Spenden zur Unterstützung von 2.000 armen Menschen aller Religionen, die in 99 Pfarreien der Erzdiözese Saigon leben. Dieses Projekt wurde durch die Bereitstellung eines monatlichen Zuschusses für bedürftige Familien in Höhe von etwa 500.000 vietnamesischen Dong (umgerechnet 20 Euro) durchgeführt und fand mit der besonderen Unterstützung durch den Katholischen Unternehmerverband von Saigon statt. Vorrang haben bei dieser Initiative alleinstehende ältere Menschen, Familien mit Angehörigen mit Behinderungen oder arme Schüler, bei denen das Risiko eines Schulabbruchs besonders hoch ist. Bislang wurden 474 Personen in 13 Gemeinden durch das Programm unterstützt.
Darüber hinaus kündigte die Caritas Hanoi am 3. April ein kostenloses Programm für Augenoperationen für 100 Bedürftige aller Religionen an, die in der Erzdiözese leben. Dieses Gesundheitsprogramm wird am 26. April für Patienten durchgeführt, die untersucht wurden und eine ärztliche Indikation für eine Operation erhalten haben.
(AD-PA) (Fides 8/4/2022)