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Foya (Fides) - "Das Bildungsniveau in Liberia unterscheidet sich stark zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. In den ländlichen Gebieten sind wir benachteiligt, wir haben keine Hilfe vom Ministerium“, so Joseph Vayombo, Rektor der katholischen Grund- und Sekundarschule „St. John Vianney“, die von der Mission der Gesellschaft für Afrikamissionen in Foya betrieben wird und nach heiligen Pfarrer von Ars benannt ist.
Gegenüber Pater Lorenzo Snider, der als Missionar der Gesellschaft der Afrikamissionen in Foya tätig ist, äußert sich Pater Vayombo über die Schulsituation im Nordwesten Liberias und betont, dass "die wenigen Hilfsgüter, die ankommen, an die großen Schulen in den Städten gehen. Wir haben keine Labors oder Bibliotheken, und die Lehrer sind schlecht ausgebildet. Außerdem müssen in Afrika die Eltern für den Besuch aller Arten von Schulen, einschließlich der staatlichen, Schulgeld bezahlen. Eine Familie mit 7-8 Kindern, die nur über geringe Mittel verfügt, ist gezwungen, einige dieser Kinder, vor allem Mädchen, zur Feldarbeit zu schicken".
Der Rektor erläutert die Probleme, mit denen sich die Familien auch bei der Anschaffung von Büchern und Schulmaterial konfrontiert sehen, und beklagt den Mangel an Personal. "In vielen Schulen gibt es keine Bücher. Die Regierung hat seit mindestens zwei Jahren keine subventionierten Bücher und Schulmaterialien mehr geschickt", berichtet Vayombo. „Und dann ist da noch das Personaldefizit. Die Bevölkerung wächst, aber seit Jahren wurden keine neuen Lehrer mehr eingestellt. Viele öffentliche Schulen werden weiterhin von 'ehrenamtlichen' Lehrern geleitet, die ein miserables Gehalt von 8 Euro im Monat erhalten, aber jetzt akzeptiert die Regierung diese 'Freiwilligen' nicht mehr, und so sind die 'offiziellen' Lehrer gezwungen, die unmögliche Last von zwei oder drei Klassen zu tragen, Klassen mit durchschnittlich 70 Schülern!"
Die Schüler selbst, die von Pater Snider ebenfalls befragt wurden, sagten, sie freuten sich, eine Schule besuchen zu können, die ihnen die Möglichkeit biete, ihren Familien in der Zukunft zu helfen, und etwas über die Geschichte der Völker und Traditionen, über Frieden und Respekt zu lernen.
An der Grenze zu Sierra Leone und Guinea setzt sich die Pfarrei der Gesellschaft der Afrikamissionen dafür ein, den Schwächsten den Zugang zu Bildung zu erleichtern, eine qualitativ hochwertige Bildung anzubieten, einen Ort des Dialogs und Austausches mit der Gemeinschaft zu schaffen und landwirtschaftliche Hilfsprojekte zu entwickeln, die den Menschen eine größere Unabhängigkeit in der Zukunft ermöglichen.
(LS/AP) (Fides 4/4/2022)