AFRIKA/MOSAMBIK - Vergessener Krieg in Cabo Delgado: Zahl der Binnenflüchtlinge steigt

Freitag, 1 April 2022 dschihadisten   gewalt   flüchtlinge  

Maputo (Fides) – Aus der Region Cabo Delgado im Norden von Mosambi,k, in der seit 2017 ein von bewaffneten Dschihadisten geführter Aufstand anhält, ist nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ist die Zahl der Vertriebenen zwischen Dezember und Februar um 7 % gestiegen. Bei einer zwischen Januar und Februar durchgeführten Erhebung wurden im Vergleich zur letzten Erhebung im November weitere 49.100 Menschen als Vertriebene registriert. Derzeit sind 784.000 Menschen auf der Flucht.
Zu den Ursachen für den Anstieg der Zahl der Binnenflüchtlinge gehören Angriffe bewaffneter Rebellen in den Gebieten Nangade, Meluco, Macomia und dem Quirimbas-Archipel. In den Statistiken sind auch die Menschen enthalten, die infolge der Angriffe in der Provinz Niassa im Dezember vertrieben wurden.
Die meisten Familien, die vor dem Krieg fliehen, leben in Gastgemeinden, während etwa ein Viertel in eigens eingerichteten Camps untergebracht ist. Die Provinzhauptstadt von Cabo Delgado, Pemba, ist der Bezirk, in dem die meisten Binnenvertriebenen leben (insgesamt rund 152.000) leben, gefolgt von Metuge (124.000). Am anderen Ende von Cabo Delgado, im Norden, in der Nähe der tansanischen Grenze, ist das Hauptziel Mueda (mit insgesamt 85.000 Binnenvertriebenen).
Der jüngste Angriff erfolgte am 24. März, als eine bewaffnete Gruppe Macomia, eines der wichtigsten Dörfer in Cabo Delgado, angriff und die Bewohner zwang, sich im Wald zu verstecken.
Nach Angaben der IOM machen Kinder nach wie vor etwa die Hälfte der vertriebenen Bevölkerung aus und benötigen vor allem Nahrung und Unterkunft. Nach Angaben des medizinischen Hilfswerks „Ärzte ohne Grenzen“ laufen Kinder auch Gefahr, Opfer von Entführungen durch bewaffnete Gruppen zu werden. Im Februar wurden mindestens sieben Kinder von bewaffneten Männern entführt, darunter drei Mädchen und vier Jungen, berichtet Ärzte ohne Grenzen und befürchtet, dass die Kinder als Soldaten rekrutiert oder zu Zwangsehen gezwungen werden könnten.
(L.M.) (Fides 1/4/2022)


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