Nigrizia
Brasilia (Fides) - "Unsere Gemeinschaften, die verschiedenen pastoralen und zivilgesellschaftlichen Organisationen sollten sich um Aufklärung und Prävention und um die Ausbildung neuer kompetenter Führungskräfte zur Förderung einer 'Kultur der Fürsorge' für Brüder und Schwestern bemühen, die vom Menschenhandel bedroht sind oder ihn überlebt haben, bemühen", so die Teilnehmer des Studienseminars zur Bekämpfung des Menschenhandels, das praktisch am 24. und 25. März in Brasilia stattfand.
Im Abschlussdokument, das von Bischof Evaristo Pascoal Spengler von Marajò in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Bischöflichen Sonderkommission zur Bekämpfung des Menschenhandels, unterzeichnet wurde, wird darauf hingewiesen, dass das Seminar mit einem Runden Tisch zum Thema "Die Rolle von Kirche, Gesellschaft und Staat bei der Bekämpfung des Menschenhandels" begann. Zu den Teilnehmern gehörten Führungskräfte, Parlamentarier, Organisationen und Verantwortliche der Zivilgesellschaft, die an der Entwicklung und Umsetzung öffentlicher Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels beteiligt sind. Auf dem Programm des Studienseminars standen Ausstellungen, Debatten und Erfahrungsberichte über die traurige Realität der Verletzung der Rechte von Millionen von Menschen.
Die Teilnehmer zitieren in diesem Zusammenhang auch Papst Franziskus, der erklärte, dass der Menschenhandel eine "abscheuliche Geißel" sei, "eine Wunde im Leib der heutigen Menschheit, eine Wunde im Fleisch Christi" und ein brutaler Ausdruck der modernen Sklaverei, von der Dutzende Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betroffen sind. Diese Realität, so wird in dem Dokument betont, "erfordert eine umfassende, integrierte und ganzheitliche Betrachtung der Faktoren, die dieses weltweite Verbrechen begünstigen“. Dies setze ein netzwerkartiges Vorgehen voraus, „das in der Lage ist, eine unterstützende Präsenz an der Seite der Opfer und eine wirksame Zusammenarbeit mit den Behörden zu gewährleisten, die in der Lage sind, die strukturellen Wurzeln dieses Verbrechens zu bekämpfen".
In Anbetracht dieser Realität will man würdige Bedingungen für die Aufnahme, Unterstützung und Integration für Flüchtlinge bieten. "Das gleiche Prinzip gilt für brasilianische Frauen, die sich in einer Situation der erzwungenen Migration befinden, die der Ausbeutung ausgesetzt sind, weil sie sehr verletzlich sind und weil sie dringend Arbeit brauchen, um ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familien zu sichern“, so die Schlussbotschaft.
Der brasilianische Staat müsse daher ausreichende Haushaltsmittel bereitstellen, um die Tätigkeit der verschiedenen Institutionen zu stärken, die für die Bekämpfung dieses Verbrechens und die wirksame Umsetzung der Maßnahmen der nationalen Politik zur Bekämpfung des Menschenhandels und zur Abschaffung der Sklavenarbeit unerlässlich seien.
Abschließend wird die Absicht betont "integrierte, sektorenübergreifender Netzwerke“ zu schaffen , „an denen u. a. die öffentliche Politik, die Justiz, das Rechtsschutzsystem, die Organisationen der Zivilgesellschaft und die sozialen Bewegungen, die Bildungs- und Forschungseinrichtungen, die Sozialhilfe, die Medien und der Journalismus beteiligt sind".
(SL) (Fides 30/3/2022)