Jakarta (Fides) - Die indonesische Regierung erwarte von der katholischen Kirche Engagement für einen ausgewogenen Dialog unter den Religionen und zähle auf den wertvollen Beitrag der Katholiken, um in der Gesellschaft Harmonie, Respekt, Toleranz und Geschwisterlichkeit zwischen den Gemeinschaften verschiedener Glaubensrichtungen zu fördern. Dies erklärte der indonesische Minister für religiöse Angelegenheiten, Yaqut Cholil Qoumas, auf einem kürzlich von der Kommission für interreligiösen Dialog der indonesischen Bischofskonferenz organisierten Seminar.
Auf der Konferenz, die in den letzten Tagen auf Bali stattfand und an der Vertreter der 37 katholischen Diözesen des Landes teilnahmen, bekräftigte Minister Qoumas das Engagement der Regierung für soziale Harmonie und das friedliche Zusammenlebens von Bürgern unterschiedlicher Religionszugehörigkeit in der Gesellschaft. "Durch einen Ansatz des Respekts, der Mäßigung und der Toleranz werden Spannungen zwischen Anhängern verschiedener Religionen abgebaut … so kommen die Menschen zusammen und können die gegenseitige Zusammenarbeit fördern", sagte Minister Qoumas.
Minister Qoumas brachte seinen persönlichen Wunsch zum Ausdruck, sowohl Papst Franziskus als auch den Scheich von Al-Azhar, Ahmed Al-Tayeb, zu einer gemeinsamen Wallfahrt nach Indonesien einzuladen, um die Brüderlichkeit zwischen Christen und Muslimen zu fördern. "Sie werden sehen können, dass es in Indonesien Freundschaft, Zusammenarbeit und Dialog im täglichen Leben von Christen und Muslimen gibt", sagte er und erinnerte daran, dass Indonesien ein pluralistisches Land mit verschiedenen Sprachen, Ethnien, Kulturen und Religionen ist. Minister Quomas sagte, er sei positiv beeindruckt von der Offenheit und dem guten Willen, den Papst Franziskus bei vielen Gelegenheiten gezeigt habe, auch gegenüber Indonesien und seinen zivilen und religiösen Vertretern.
Die Kommission für den interreligiösen Dialog der indonesischen katholischen Bischofskonferenz, die bei der Konferenz von ihrem Vorsitzenden, Bischof Yohanes Harun Yuwono, und ihrem Sekretärs, Pfarrer Agustinus Heri Wibowo, vertreten war, begrüßten die Worte des Ministers: "Für uns indonesische Katholiken ist das, was als 'mittlerer Weg' bezeichnet wird, genau unsere Wahl und der Weg nach vorn. Wenn alle indonesischen Bürger - jeder mit seinem eigenen kulturellen und religiösen Hintergrund - in größtmöglicher Freiheit und ohne Einmischung fundamentalistischer Gruppen einen Beitrag zur Gemeinschaft und zum Gemeinwohl leisten, dann ist das Leben in einer pluralistischen Gesellschaft wunderbar und erfreulich", sagte Pfarrer Heri Wibowo gegenüber der Agentur Fides und erinnerte an das Motto der Nation "Einheit in Vielfalt".
(MH-PA) (Fides 18/3/2022)