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Addis Abeba (Fides) - "Die Situation in Tigray ist katastrophal, denn die Region ist seit 500 Tagen vom Rest der Welt isoliert", klagt Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO). "Die öffentliche Aufmerksamkeit richtet sich derzeit vor allem auf den Krieg in der Ukraine, aber seit Mitte Dezember 2021 wurde keine Nahrungsmittelhilfe mehr in die nördliche Region Äthiopiens geliefert", betonte er auf einer Pressekonferenz und fügte hinzu, dass „etwa drei Viertel der von der WHO geprüften Gesundheitseinrichtungen in der Region zerstört wurden und allein etwa 40.000 HIV-Infizierte ohne Behandlung sind".
"Es stimmt, ich komme selbst aus Tigray", sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus, "und diese Krise betrifft mich, meine Familie und meine Freunde auf sehr persönliche Weise. Aber in meiner Rolle als Generaldirektor der WHO habe ich die Pflicht, die Gesundheit zu schützen und zu fördern, wo immer sie bedroht ist. Und es gibt keinen Ort auf der Welt, an dem derzeit die Gesundheit von Millionen von Menschen mehr gefährdet ist als in Tigray“.
Zu der ernsten Krise in der äthiopischen Konfliktregion Tigray kommt auf dem gesamten afrikanischen Kontinent noch hinzu, dass das die Lage im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie immer noch kritisch ist. Nach Angaben des „Africa Centers for Disease Control and Prevention“ (Africa CDC) liegt die Zahl der bestätigten COVID-19-Fälle in Afrika derzeit bei 11.287.599. Die Gesundheitsagentur der Afrikanischen Union gab die Zahl der Todesopfer der Pandemie auf dem gesamten Kontinent mit 250.422 Personen an. Die Zahl der Genesenen beläuft sich bisher auf 10.555.195. Südafrika verzeichnete mit 3.696.823 Fällen die meisten COVID-19-Fälle auf dem Kontinent, gefolgt von den beiden nordafrikanischen Ländern Marokko und Tunesien mit 1.162.236 bzw. 1.029.762 Fällen.
(AP) (Fides 17/3/2022)
