Comodoro Rivadavia (Fides) - "Die Krise im Bildungswesen erfordert ein beispielloses Handeln. Wenn eine der unsichtbaren Folgen der Pandemie im ganzen Land die allgemeine Verschlechterung der Bildung unserer Kinder, Jugendlichen und jungen Menschen ist, dann hat dies in unserer Provinz Chubut das Ausmaß einer Tragödie", so die Bischöfe der Diözese Comodoro Rivadavia und der Prälatur Esquel zur Situation in der argentinischen Provinz Chubut.
In ihrer gemeinsamen Erklärung, betonen die Bischöfe, dass die Schüler seit vier oder mehr Jahren kein volles Schuljahr hatten. Es gebe deshalb in der ganzen Provinz Kinder gibt, die in den letzten Jahren der Primarstufe nicht wissen, wie man einen Bleistift in der Hand hält und ernsthafte Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben, die nicht verstehen, wie man die Grundrechenarten ausführt, usw. Außerdem gebe es Schulabbrüche auf allen Ebenen und eine mangelnde Wertschätzung von Bildung durch die Erziehungsberechtigten.
"Wenn wir dazu noch die Ernährungsprobleme bei Kindern und die Zunahme von Missbrauch, die aufgrund mangelnder Schulbildung unbemerkt bleiben, hinzufügen, ist das Drama enorm“, warnen die Bischöfe. „Wir stehen vor einer echten Bildungstragödie", so die Bischöfe, die jedoch dazu auffordern, sich nicht entmutigen zu lassen und die Lage nicht als unvermeidlich zu betrachten. "Der Staat kann aus diesem Kreislauf herauskommen, indem er die pünktliche Auszahlung der Lehrergehälter stabilisiert, die Gleichberechtigung anerkennt und die gleiche Entlohnung wie für andere Staatsbedienstete garantiert", mahnen sie.
Die Bischöfe appellieren an die Gewerkschaft, die Aussetzung des Unterrichts nicht als Mittel des Protests einzusetzen, und an die Eltern, sich im Kampf um die Bildung ihrer Kinder zu engagieren. "Familien müssen ein Bildungsbündnis mit der Schule eingehen", fordern die Bischöfe und appellieren an die gesamte Gesellschaft - auch an diejenigen, die keine Kinder im schulpflichtigen Alter haben, sich mit diesem Problem zu befassen, sich eine Meinung zu bilden und einzugreifen. "Wenn jeder von uns deutlich macht, dass wir wollen, dass der Staat unsere Steuern und Einnahmen dazu verwendet, die Ausgaben für die Bildung gegenüber anderen Bereichen zu begünstigen, wird es unweigerlich zu Veränderungen kommen".
"Es ist an der Zeit, dass die Lehrer ihre grundlegende Berufung des Lehrens wiederfinden und dass der Staat seine Mittel auf die Bildung ausrichtet. Diese Tragödie ist vermeidbar, wenn wir alle unsere Verantwortung wahrnehmen - Gott und das Land verlangen es von uns", so die Bischöfe abschließend.
(SL) (Fides 15/3/2022)