AFRIKA - Krieg in der Ukraine: Afrikanische Länder befürchten Engpässe bei der Nahrungsmittelsicherheit

Donnerstag, 3 März 2022 kriege   lebensmittelsicherheit   bischöfe  

Rom (Fides) - Wegen des Krieges in der Ukraine steigen die Getreidepreise in die Höhe. An der Chicagoer Rohstoffbörse notiert Weizen derzeit höchsten Preis seit 2008. Denn Russland und die Ukraine gehören zu den weltweit größten Getreideexporteuren. Unter den Importländern befinden sich auch mehrere afrikanische Länder, die bereits die Auswirkungen der höheren Preise zu spüren bekommen, wie die Bischöfe von Burkina Faso und Niger in einer Erklärung am Ende ihrer Ordentlichen Vollversammlung feststellten, die sich "besorgt über die Sicherheitslage und die steigenden Lebensmittelpreise" äußern.
Russland und die Ukraine hatten 2029 einen gemeinsamen Weltmarktanteil von über 25 %. Länger anhaltende Kämpfe hätten potenzielle Auswirkungen auf die Ernten, den Zugang zu Häfen und Getreidelager, die Transport- und Versicherungskosten und die Frühjahrspflanzsaison. Der Krieg Russlands mit der Ukraine hat bereits dazu geführt, dass für viele Länder des Nahen Ostens und Afrikas die Ernährungssicherheit ganz oben auf der Tagesordnung steht, da 70 % der russischen Weizenexporte im Jahr 2021 auf diese Weltregion entfielen. So importierte Ägypten beispielsweise Weizen im Wert von 3,23 Mrd. USD (über zwei Drittel der gesamten Weizeneinfuhren) aus Russland und der Ukraine. Libyen importiert 43 % seines gesamten Weizenverbrauchs aus der Ukraine und Kenia importiert umgerechnet 75 % seines Weizens aus der Ukraine und Russland.
Für Russland sind die wichtigsten afrikanischen Importländer Ägypten, auf das fast die Hälfte der Einfuhren entfällt, gefolgt von Sudan, Nigeria, Tansania, Algerien, Kenia und Südafrika.
Die Ukraine exportierte im Jahr 2020 landwirtschaftliche Erzeugnisse im Wert von 2,9 Milliarden Dollar auf den afrikanischen Kontinent. Etwa 48 % waren Weizen, 31 % Mais und der Rest Sonnenblumenöl, Gerste und Sojabohnen.
Auch die Kosten für Düngemittel steigen voraussichtlich an. Der kenianische Landwirtschaftsminister erklärte im Parlament, dass Kenia den größten Teil seines Düngers aus Russland und China bezieht und der anhaltende Krieg die Preise in die Höhe treiben könnte, wenn den Landwirten keine Subventionen gewährt werden.
(L.M.) (Fides 3/3/2022)


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