ASIEN/PAKISTAN - Zum elften Todestag von Shahbaz Bhatti: „Er hat ein Vakuum hinterlassen“

Donnerstag, 3 März 2022 menschenrechte   politik   religiöse minderheiten   religionsfreiheit  

Karatschi (Fides) – Des bei einem Terroranschlag ermordeten Bundesministers für Minderheiten den Katholiken Clement Shahbaz Bhatti, gedachte an seinem elften Todestag (2. März 2011) die Zivilgesellschaft in Pakistan und würdigte dabei insbesondere seinen Einsatz für den Schutz der Rechte religiöser Minderheiten und für die interreligiöse Harmonie in Pakistan.
Führende Vertreter verschiedener Menschenrechtsgruppen forderten die pakistanische Regierung auf auch in der heutigen Zeit, geeignete Maßnahmen zur Achtung der Menschenrechte, zur Förderung des sozialen Zusammenhalts und zur Eindämmung von Extremismus und Terrorismus zu ergreifen.
Bürger verschiedener Glaubensrichtungen angehören, gedachten Shahbaz Bhatti auf der gemeinsam von Voice for Justice (VFJ), Christian Peoples Alliance (CPA), Minority National Alliance (MNA) und Minority Alliance Pakistan (MAP) am gestrigen 2. März organisierten Gebetswache.
Der Sprecher von „Voice for Justice“, Ilyas Samuel, ein bekannter Menschenrechtsaktivist in Karatschi, sagte in seiner Rede: "Shahbaz Bhatti war ein Verfechter der Gleichberechtigung und der Chancengleichheit und hat sich hartnäckig für die Gerechtigkeit eingesetzt. Sein ganzes Leben lang war er gegen Diskriminierung und Extremismus. Sein bewegendes Opfer hat ein Führungsvakuum hinterlassen, das nur schwer zu füllen ist“.
Ilyas Samuel stellt fest: "Der Missbrauch der Blasphemiegesetze zur Rechtfertigung von Morden und Lynchmorden im Namen der Religion muss jetzt aufhören, und diejenigen, die an falschen Anschuldigungen und der Provokation von Massengewalt beteiligt sind, müssen vor Gericht gestellt werden".
"Es ist jedoch ermutigend, dass die Zivilgesellschaft in die Fußstapfen unseres großen Politikers Shahbaz Bhatti tritt und daran arbeitet, seine Mission zu erfüllen, Pakistan zu einer gerechten, friedlichen und toleranten Gesellschaft zu machen, in der religiöse Minderheiten gleiche Rechte ausüben und in Frieden und Harmonie leben können", schloss er in dem Interview mit Fides.
Der Menschenrechtsaktivist Asif Bastian, der sich insbesondere für den Schutz der Rechte von Minderheiten einsetzt, sagte: "Shahbaz Bhatti war ein Botschafter der interreligiösen Harmonie und der Menschenrechte und ist ein Symbol für den Kampf für die Rechte der Unterdrückten. Er blieb standhaft und seinen Überzeugungen treu und wird immer als Stimme für die Stimmlosen in Erinnerung bleiben, insbesondere für seinen mutigen Einsatz zum Schutz der Rechte von Minderheiten in Pakistan".
Ähnliche Gedenkveranstaltungen fanden in verschiedenen Städten und Regionen Pakistans statt. Die Active Youth Group hatte in in Sahiwal zu einer friedliche Demonstration und Gebetswache eingeladen, um den verstorbenen Shahbaz Bhatti zu ehren. Der junge Katholik Ashiknaz Khokhar betont gegenüber Fides: "Shahbaz Bhatti hat in seiner politischen Arbeit erreicht, dass die Minderheiten im Senat vertreten sind, dass die 5%-Quote bei den für Minderheiten reservierten Stellen im öffentlichen Dienst eingehalten wird und dass der 11. August zum nationalen Tag der Minderheiten erklärt wurde. Er hat den religiösen, politischen und sozialen Führungskräften ein Vermächtnis hinterlassen, das sie beim Schutz der Rechte der religiösen Minderheiten Pakistans und bei der Förderung des Dialogs befolgen können".
Er fügte hinzu: "Ich hoffe, dass sein Opfer für den Kampf gegen Rechte und Intoleranz das Gewissen wachrüttelt, Mut und Engagement für den Schutz der Religionsfreiheit aller weckt und damit die gleiche Würde für alle fördert, und ich hoffe, dass Menschen aus verschiedenen Gemeinschaften, inspiriert durch ihn, gemeinsam für Gerechtigkeit und Frieden eintreten“.
Der anglikanische Bischof Johnson Robert sagt Fides: "Die angemessenste Art und Weise, Shahbaz Bhatti zu ehren, besteht darin, unsere Anstrengungen zu verdoppeln, um Pakistan dabei zu helfen, den Abgrund zu überwinden, indem wir dem Extremismus in all seinen Formen entgegentreten und ihn ausrotten und der Vision von Mohammad Ali Jinnah, dem Gründer Pakistans, folgen".
(AG-PA) (Fides 3/3/2022)


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