AFRIKA/D.R. KONGO - Südkivu: Menschenrechtsaktivisten warnen vor neuen Unruhen

Dienstag, 15 Februar 2022 bewaffnete gruppen   gewalt   menschenrechte  

Kinshasa (Fides) - In der Ruzizi-Ebene in der Provinz Süd-Kivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, könnte es möglicherweise zu Aufständen und Unruhen kommen. Dies befürchtet die Nichtregierungsorganisation ACMEJ, die beklagt, dass die Arbeit lokaler Menschenrechtsaktivisten durch bewaffnete Gruppen aus dem In- und Ausland beeinträchtigt wird.
"Der Zugang zu den Dörfern in der Ebene von Ruzizi/Uvira, Fizi und Mwenga erfordert eine sorgfältige Planung, um Überfälle zu vermeiden", heißt es in einer Mitteilung der lokalen Nichtregierungsorganisation, "Überall in diesen Dörfern wird von der Entstehung einer neuen Rebellionsherde gesprochen, die darauf abzielt, das Projekt der so genannten Balkanisierung des Ostens der Demokratischen Republik Kongo zu verwirklichen", klagt die ACMEJ. Das Klima, das in dem Gebiet entstanden sei, "macht es den Menschenrechtsschützern schwer, Daten zu sammeln: Wir wissen nicht, an wen wir uns wenden oder wo wir um Informationen bitten können".
Die Ruzizi-Ebene ist seit mehr als zwei Jahrzehnten Schauplatz von Konflikten und Gewalt. Zu Beginn handelte es sich meist um Stammeskonflikte. Doch im Lauf der Jahre wurden bewaffnete Gruppen aktiv, angeblich um den Schutz der Gemeinschaften zu gewährleisten, während meist politische und militärische Interessen verfolgt wurden. Die Gewalt steht heute hauptsächlich im Zusammenhang mit den Finanzierungsstrategien dieser bewaffneten Gruppen, die vor bewaffnete Raubüberfälle, Diebstahl, Mord, Entführungen zur Erpressung von Lösegeld und Viehdiebstahl nicht zurückschrecken.
Die drei östlichen Provinzen der Demokratischen Republik Kongo (Nord- und Süd-Kivu sowie Ituri) leben seit Jahrzehnten in Unsicherheit. Die kongolesische Nationale Bischofskonferenz (CENCO) hat erst kürzlich ihre Verbundenheit mit den Menschen in der Diözese Bunia in Ituri ausgedrückt, die Opfer von Angriffen geworden sind. In einer am 9. Februar veröffentlichten Erklärung verurteilten die Bischöfe die Gewalt und brachten "ihr Mitgefühl und unsere brüderliche und geistliche Nähe zum Ausdruck“ und dem Volk angesichts dieser dramatischen Situation unsere Gebete zusicherten.
(L.M.) (Fides 15/2/2022)


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